Mathematik: Topologie: Stetigkeit: Charakterisierung Stetigkeit

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Zunächst soll bewiesen werden, dass Urbilder offener Mengen offen sind, wenn die Abbildung f:XY stetig ist.

Sei also f stetig und VY eine offene Menge in Y. Für jeden Punkt xf1(V) ist f(x)V und V eine Umgebung von f(x). Wegen der Stetigkeit von f existiert eine Umgebung Ux von x, die in V abgebildet wird. Es ist also f(Ux)V und damit auch Uxf1(V). Nach Definition der Umgebung gibt es nun eine offene Menge Ox mit xOxUxf1(V). Daher gilt f1(V)=xf1(V)Ox. Das Urbild f1(V) ist also eine Vereinigung offener Mengen und damit selbst offen.  


Sei nun f:XY eine Abbildung, bei der die Urbilder offener Mengen offen sind. Es soll nun gezeigt werden, dass dann die Urbilder abgeschlossener Mengen wieder abgeschlossen sind.

Sei also AY eine abgeschlossene Menge in Y. Das Komplement YA ist nach Definition offen in Y. Nach Voraussetzung ist dann f1(YA) offen und das Komplement von f1(YA) abgeschlossen in X. Dieses Komplement ist aber gerade f1(A), weil jeder Punkt xX entweder in f1(A) oder in f1(YA) liegt. Damit ist also f1(A) abgeschlossen.  


Nehmen wir zu guter Letzt an, f habe die Eigenschaft, dass die Urbilder abgeschlossener Mengen abgeschlossen sind. Es soll jetzt die Stetigkeit von f gezeigt werden.

Dazu sei xX und V eine Umgebung von f(x). Als Umgebung von f(x) enthält V eine offene Menge O mit f(x)OV. Das Komplement YO ist dann abgeschlossen in Y, und nach Voraussetzung ist f1(YO) abgeschlossen in X. Nun ist wiederum f1(O) das Komplement von f1(YO) und damit offen in X. Also ist f1(O) eine Umgebung von x, die in V abgebildet wird, denn es gilt f(x)f(f1(O))OV. f ist also stetig in x. Da dies für jedes xX gilt, ist f stetig.  


Aus der Stetigkeit einer Abbildung f folgt also, dass Urbilder offener Mengen offen sind. Daraus folgt, dass die Urbilder abgeschlossener Mengen abgeschlossen sind, und dies impliziert wiederum die Stetigkeit von f.

Alle drei Eigenschaften sind daher äquivalent.