MathGymOS/ Analytische Geometrie/ Geraden und Ebenen/ Lage Ebenen

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Gegenseitige Lage zweier Ebenen

MathGymOSVorlage/ Beispiel

Gleichsetzen der Ebenen liefert

(004)+a(010)+b(111)=(1284)+s(100)+t(111)

Das ist äquivalent zu

a(010)+b(111)+s(100)=(1280)+t(111)

Wie schon bei den vorangegangen Abschnitten kann man auch diese Vektorgleichung in drei Gleichungen zerlegen, spätestens jetzt ist es jedoch sinnvoll, diese Gleichungen einfacher ohne Variablen tabellarisch zu notieren:

abst0111211108101001abst1008201001001122

Die letzte Zeile ist gleichbedeutend mit s=122t, die zweite Zeile mit b=t und die erste mit a=82t=82b. Einsetzen von s in die zweite Ebenengleichung führt zu der gesuchten Gerade:

g:x=(1284)+(122t)(100)+t(111)=(084)+t(111)(t).


Allgemeine Betrachtung des Problems

Es gibt drei Möglichkeiten, wie zwei Ebenen zu einander liegen können. Sie können

  • trotz unterschiedlicher Parameterformen identisch sein, das heißt jeder Punkt der einen Ebene ist auch ein Punkt der anderen Ebene und umgekehrt,
  • parallel sein, das heißt keine gemeinsamen Punkte haben,
  • sich schneiden, das heißt gemeinsame Punkte haben, ohne identisch zu sein. Die Schnittmenge ist in diesem Fall eine Gerade, die sogenannte Schnittgerade.

Im Fall der identischen und der parallelen Ebenen müssen die Richtungsvektoren der Ebenen keinesfalls paarweise kollinear sein, wie es die Abbildungen unter Umständen suggerieren könnten. Dieser Spezialfall wurde für die Abbildungen nur ausgewählt, um die Übersichtlichkeit der Darstellung zu erhöhen.

Hat man die Ebenen in Parameterform gegeben, etwa

E1:x=p+au+bv(a,b) und
E2:x=q+sw+tr(s,t),

dann kann man die Lagebeziehung ermitteln, indem man zunächst diese Parameterformen gleichsetzt. Die Vektorgleichung p+au+bv=q+sw+tr führt zu

u1a+v1bw1s=q1p1+r1tu2a+v2bw2s=q2p2+r2tu3a+v3bw3s=q3p3+r3t

oder in tabellarischer Kurzschreibweise

u1v1w1q1p1r1u2v2w2q2p2r2u3v3w3q3p3r3

Ein solches Gleichungssystem lässt sich auf Stufenform bringen, etwa

d1x1x2y1z10d2x3y2z200d3y3z3
  • Sind die Diagonaleelemente d1, d2 und d3 alle ungleich Null (man spricht von einer Dreiecksform), dann schneiden sich die beiden Ebenen. Die Schnittgerade erhält man, indem man s=y3d3+z3d3t in die Parameterform von E2 einsetzt.
  • Ist eines der Diagonalenelement d1, d2 oder d3 gleich Null, dann sind die Ebenen parallel oder identisch. Das Gleichungsystem lässt sich dann auf folgende Form bringen:
    d1x1x2y1z10d2x3y2z2000y30
    • Ist y3=0, dann sind die beiden Ebenen identisch.
    • Ist y30, dann sind die beiden Ebenen parallel.

Es soll nicht verschwiegen werden, dass es zahlreiche andere Methoden gibt, aus der Parameterform von Ebenen auf deren Lage zu einander zu schließen. Alle beinhalten gewisse Schwierigkeiten: Rang einer Matrix, Dimension eines Untervektorraumes, Lineare Abhängigkeit und Unabhängigkeit usw. Diese Schwierigkeiten können umgangen werden, wenn man andere Darstellungsformen für Ebenen als die Parameterform benutzt. Das sollte doch motivieren, dem Thema weiter zu folgen, um dann im bereits erwähnten Abschnitt "Lagebeziehungen Teil 2" diese viel einfacheren Methoden kennen zu lernen.

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