Planimetrie/ Polygonkonstruktionen/ Siebzehneck

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Siebzehneck

Eigenschaften, mathematischer Hintergrund u. a. m. sind in dem Artikel Vorlage:W enthalten.

Konstruktion bei gegebenem Umkreis nach H. W. Richmond

Siebzehneck nach Herbert W. Richmond, ausführlich dargestellte Version

Das folgende regelmäßiges Siebzehneck ist eine ausführlich dargestellte Version der Konstruktion, die von Herbert W. Richmond 1893 veröffentlicht wurde.

Ist ein Kreis k1 (der Umkreis um das entstehende Siebzehneck) um den Mittelpunkt O gegeben, kann das Siebzehneck konstruiert werden durch:

  1. Zeichnen eines Durchmessers von k1; Schnittpunkte mit k1 sind A und B.
  2. Konstruktion der Mittelsenkrechten m zu Vorlage:Overline; Schnittpunkte mit k1 sind C und D.
  3. Konstruktion des Mittelpunktes E von Vorlage:Overline.
  4. Konstruktion des Mittelpunktes F von Vorlage:Overline und Zeichnen von Vorlage:Overline.
  5. Konstruktion der Winkelhalbierenden w1 zwischen Vorlage:Overline und Vorlage:Overline.
  6. Konstruktion der Winkelhalbierenden w2 zwischen m und w1; Schnittpunkt mit Vorlage:Overline ist G.
  7. Konstruktion der Senkrechten s zu w2 durch F.
  8. Konstruktion der Winkelhalbierenden w3 zwischen s und w2; Schnittpunkt mit Vorlage:Overline ist H.
  9. Konstruktion des Thaleskreises k2 (mit Mittelpunkt M) über Vorlage:Overline; Schnittpunkte mit Vorlage:Overline sind J und K.
  10. Konstruktion eines Kreises k3 um G, der durch J und K verläuft; Schnittpunkte mit Vorlage:Overline sind L und N (dabei liegt N sehr nahe an M).
  11. Konstruktion der Tangente an k3 durch N; Schnittpunkte mit k1 sind die Eckpunkte P3 und P14 des Siebzehnecks.
  12. Je siebenmaliges Abtragen der Sehne d1 = Vorlage:Overline von k1 auf k1 – ab dem Eckpunkt P3 entgegen dem Uhrzeigersinn und ab dem Eckpunkt P14 im Uhrzeigersinn; Schnittpunkte mit k1 sind alle restlichen Eckpunkte des Siebzehnecks.
  13. Verbinden der so gefundenen Punkte.

Variation der Konstruktion nach H. W. Richmond

Siebzehneck, Variation, darin liegt Punkt N nicht mehr so nah an M

Unterschiede zum Original

  • Der Kreis k2 bestimmt statt der Winkelhalbierenden w3 den Punkt H.
  • Der Kreis k4 um den Punkt G′ (Spiegelung des Punktes G an m) ergibt den Punkt N, der dadurch für die Konstruktion der Tangente nicht mehr so nah an M liegt.
  • Einige Bezeichnungen sind geändert.

Konstruktionsbeschreibung

  1. Zeichnen eines großen Kreises k1 (des Umkreises des entstehenden Siebzehnecks) um den Mittelpunkt O.
  2. Zeichnen eines Durchmessers; Schnittpunkte mit k1 sind A und B.
  3. Konstruktion der Mittelsenkrechten m zu Vorlage:Overline; Schnittpunkte mit k1 sind C und D.
  4. Konstruktion des Mittelpunktes E von Vorlage:Overline.
  5. Konstruktion des Mittelpunktes F von Vorlage:Overline und Zeichnen von Vorlage:Overline.
  6. Konstruktion der Winkelhalbierenden w1 zwischen Vorlage:Overline und Vorlage:Overline; Schnittpunkt mit Vorlage:Overline ist Q.
  7. Konstruktion der Winkelhalbierenden w2 zwischen Vorlage:Overline und Vorlage:Overline; Schnittpunkt mit Vorlage:Overline ist G.
  8. Konstruktion von G′ durch Spiegelung von G an m.
  9. Konstruktion des Kreises k2 um Q, der durch F verläuft; der näher an m liegende Schnittpunkt mit Vorlage:Overline ist H.
  10. Konstruktion des Thaleskreises k3 über Vorlage:Overline; Schnittpunkte mit Vorlage:Overline sind J und K.
  11. Konstruktion des Kreises k4 um G′, der durch J und K verläuft; Schnittpunkte mit Vorlage:Overline sind L und N.
  12. Konstruktion der Tangente an k4 durch N; Schnittpunkte mit k1 sind die Eckpunkte P3 und P14 des Siebzehnecks.
  13. Je siebenmaliges Abtragen der Sehne d1 = Vorlage:Overline von k1 auf k1 – ab dem Eckpunkt P3 entgegen dem Uhrzeigersinn und ab dem Eckpunkt P14 im Uhrzeigersinn; Schnittpunkte mit k1 sind alle restlichen Eckpunkte des Siebzehnecks.
  14. Verbinden der so gefundenen Punkte.

Gaußsche Formel für den Kosinus des Zentriwinkels als konstruierte Strecke

Das folgende Konstruktionsprinzip nutzt als Ansatz die gaußsche Formel für den Kosinus des Zentriwinkels

cos(2π17)=116(1+17+2(1717)+217+3172(1717)22(17+17)).

Zuerst wird auf einer Zahlengeraden der Hauptteil der Formel ohne den Faktor 116 abgebildet. Es folgt die geometrische Division mit dem Divisor 16 und schließt mit einer zehnfachen Vergrößerung einer Dreieckseite ab, deren Länge dem Kosinus des Zentriwinkels entspricht.

Hauptteil der Formel, ohne Faktor 116

Siebzehneck, Hauptteil der Formel, ohne Faktor 116, Konstruktionsskizze
  1. Zeichne die Zahlengerade s1 und bestimme darauf Punkt A, die Strecke AB=1 und AC=17AB.
  2. Errichte die Zahlengerade s2 durch Punkt A als Senkrechte zur Zahlengerade s1 und bestimme darauf die Strecke AD=4AB, dabei ist Punkt D=0 auf s2.
  3. Ziehe durch D die zweite Zahlengerade s3 als Parallele zur s1.
  4. Halbiere die Strecke AC, als Schnittpunkt ergibt sich Punkt F.
  5. Zeichne den Halbkreis um F ab C und eine Parallele zur Zahlengeraden s2 ab Punkt B bis zum Halbkreis, als Schnittpunkt ergibt sich G.
  6. Verbinde den Punkt A mit G, die so erhaltene Strecke AG=17.
  7. Ziehe einen Halbkreis um Punkt A mit dem Radius AB, als Schnittpunkt ergibt sich H=1 auf s1.
  8. Übertrage ab Punkt H die Strecke AG=17 auf die Zahlengerade s1, als Schnittpunkt ergibt sich I=1+17.
  9. Zeichne eine Parallele zur Zahlengeraden s2 ab Punkt I bis s3, dabei ergibt sich der Schnittpunkt J.
  10. Bestimme die Strecke AK durch Subtraktion der Strecke AG von AC, somit ist AK=1717.
  11. Verdopple die Strecke AK, als Schnittpunkt ergibt sich L, somit ist AL=2(1717).
  12. Ziehe den Kreisbogen b1: LMK und addiere anschließend zum Punkt K die Strecke AB=1, als Schnittpunkt ergibt sich N.
  13. Errichte eine Senkrechte auf der Zahlengeraden s1 ab Punkt N bis zum Kreisbogen b1, als Schnittpunkt ergibt sich O.
  14. Verbinde Punkt K mit O, die so erhaltene Strecke KO=2(1717).
  15. Bestimme die Strecke AP durch Addition der Strecke KO zur Strecke AI, somit ist AP=1+17+2(1717).
  16. Fälle das Lot vom Punkt P auf die Zahlengerade s3, als Schnittpunkt ergibt sich Q.
  17. Bestimme die Strecke AT durch dreimalige Addition der Strecke AG zur Strecke AC, als Schnittpunkte ergeben sich R,S und T, somit ist AT=17+317.
  18. Bestimme die Strecke AU durch Subtraktion der Strecke KO von AT, somit ist AU=17+3172(1717).
  19. Bestimme die Strecke SV, sie ist gleich lang wie AR=17+17.
  20. Ziehe den Kreisbogen b2: SWV und addiere anschließend zum Punkt V die Strecke AB=1, als Schnittpunkt ergibt sich A1.
  21. Errichte eine Senkrechte auf der Zahlengeraden s1 ab A1 bis zum Kreisbogen b2, als Schnittpunkt ergibt sich B1.
  22. Verbinde Punkt V mit B1, die so erhaltene Strecke VB1=2(17+17).
  23. Bestimme die Strecke AC1 durch Subtraktion der Strecke VB1 von AU, somit ist AC1=17+3172(1717)2(17+17).
  24. Bestimme die Strecke AD1 durch Subtraktion der Strecke VB1 von AC1, somit ist AD1=17+3172(1717)22(17+17).
  25. Halbiere die Strecke AD1, als Schnittpunkt ergibt sich F1
  26. Ziehe den Kreisbogen b3: D1G1F1 und addiere anschließend zum Punkt F1 die Strecke AB=1, als Schnittpunkt ergibt sich H1.
  27. Errichte eine Senkrechte auf der Zahlengeraden s1 ab H1 bis zum Kreisbogen b3, als Schnittpunkt ergibt sich I1.
  28. Verbinde den Punkt F1 mit I1, die so erhaltene Strecke F1I1=17+3172(1717)22(17+17).
  29. Addiere zur Strecke DQ(=AP) zweimal die Strecke F1I1, als Schnittpunkte ergeben sich J1 und K1, somit ist der Hauptteil der Formel auf s3 konstruiert; die Strecke DK1=1+17+2(1717)+217+3172(1717)22(17+17).

Geometrische Division mit dem Divisor 16

Siebzehneck, geometrische Division mit dem Divisor 16, Konstruktionsskizze
  1. Bestimme die Strecke AL1 durch Subtraktion der Strecke AB=1 von AC, somit ist AL1=16AB.
  2. Fälle das Lot vom Punkt L1 auf die Zahlengerade s3, als Schnittpunkt ergibt sich M1.
  3. Zeichne eine Parallele zur Zahlengerade s2 vom Punkt B bis auf s3, als Schnittpunkt ergibt sich N1.
  4. Halbiere die Strecke AD, als Schnittpunkt ergibt sich der Punkt O1, dabei ist O1=2 auf der Zahlengeraden s2.
  5. Zeichne eine Parallele zur Zahlengerade s3 ab dem Punkt O1 bis auf die Strecke N1B, als Schnittpunkt ergibt sich P1.
  6. Lege ein Lineal mit seiner Kante an die Punkte P1 und M1, danach markiere mithilfe der Linealkante auf der Zahlengeraden s2 den Schnittpunkt Q1. Eine Linie durch P1 nach M1 ist nicht notwendig, sie würde auch zu dicht an der folgenden (grünen) Fuktionslinie sein.
  7. Verbinde den Punkt Q1 mit K1, die Strecke Q1K1 (grüne Linie) schneidet die Strecke O1P1 in einem, wegen des sehr kleinen Dreiecks ΔO1P1Q1, nicht sichtbaren Punkt; nennen wir den virtuellen Punkt R1.
Somit ist die geometrische Division mit dem Divisor 16 durchgeführt.
Die virtuelle Strecke O1R1 entspricht bereits dem Kosinus des Zentriwinkels:
O1R1=116DK1=116(1+17+2(1717)+217+3172(1717)22(17+17))=0,9324722294043558=^cosμ
Um das Siebzehneck fertig konstruieren zu können, bedarf es noch einer starken Vergrößerung der Strecke O1R1.

Vorüberlegungen

Betrachtet man zuerst von den beiden ähnlichen rechtwinkligen Dreiecken ΔN1M1P1 und ΔO1P1Q1 (beide nur durch deren Eckpunkte bestimmt) jeweils das Verhältnis der kleinen zur großen Kathete, so zeigt sich mit O1P1=1:

N1P1:N1M1=2:15=O1Q1:1=0,13=0,4:3,
d. h. bei einer Vergrößerung der kleinen Kathete O1Q1 mit dem Faktor 10, wird deren Länge
100,13=1,3=43[LE].

Nun zum virtuellen rechtwinkligen Dreieck ΔO1R1Q1 mit den beiden Gegebenheiten:

  • Kleine Kathete O1Q1, ist dieselbe des rechtwinkligen Dreiecks ΔO1P1Q1,
  • Winkel am Scheitel Q1, durch den Verlauf der Strecke Q1K1 (grüne Linie) bestimmt.

Konstruiert man nun, wie im Folgenden beschrieben, ein rechtwinkliges Dreieck, das dem virtuellen rechtwinkligen Dreieck ΔO1R1Q1 ähnlich ist und eine kleine Kathete mit der Länge 43[LE] besitzt, ergibt sich als verwendbare große Kathete nochmals der Kosinus des Zentriwinkels μ.

Siebzehneck, gaußsche Formel für den Kosinus des Zentriwinkels als konstruierte Strecke

Vergrößerung der Seite O1R1 des virtuellen rechtwinkligen Dreiecks ΔO1R1Q1

  1. Bestimme den Punkt S1 nahe M1, als dritten Teil der Strecke M1L1=4, es ergibt sich die Länge der Strecke S1M1=13M1L1=134=43[LE].
  2. Zeichne eine Parallele zur Zahlengeraden s3 ab dem Punkt S1 bis auf die Strecke Q1K1 (grüne Linie), als Schnittpunkt ergibt sich R1.
  3. Zeichne ab K1 eine Parallele zur Strecke M1L1 bis auf S1R1, als Schnittpunkt ergibt sich T1.
Das rechtwinklige Dreieck ΔT1R1K1 ist ähnlich dem virtuellen Dreieck ΔO1R1Q1; der Punkt R1 ist das Pendant des oben benannten Punktes R1.
Somit ist die Strecke T1R1=cos(2π17) der gesuchte Kosinus des Zentriwinkels μ.
  1. Verdoppele die Strecke AD auf dem Zahlenstrahl s2 und addiere anschließend dazu geometrisch den Zahlenwert 2 (Strecke AO1), es ergeben sich auf s2 die Zahlenwerte 8 und 10.
  2. Bestimme den Punkt U1 auf s2 beliebig und zeichne ab U1 eine Parallele zu s1.
  3. Übertrage die Strecke D10 auf diese Parallele, als Schnittpunkt ergibt sich T1.
  4. Ziehe den Umkreis des entstehenden Siebzehnecks um T1 durch U1, dabei ergibt sich der siebzehnte Eckpunkt E17.
  5. Übertrage die Strecke T1R1(=cosμ) ab T1 auf den Radius des Umkreises, als Schnittpunkt ergibt sich der Punkt R1.
  6. Errichte eine Senkrechte auf cosμ ab R1 entgegen dem Uhrzeigersinn bis zum Kreis, als Schnittpunkt ergibt sich E1, der erste Eckpunkt des Siebzehnecks.
  7. Verbinde den Eckpunkt E1 mit E17, somit ist die erste Seite a des Siebzehnecks exakt konstruiert.
  8. Abschließend trage die Strecke E17E1 noch fünfzehnmal gegen den Uhrzeigersinn auf den Umkreis ab. Nach dem Verbinden der benachbarten Eckpunkte ergibt sich das regelmäßige Siebzehneck E1E17.

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Parallele hier im Kapitel Grundkonstruktionen

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Herbert W. Richmond 1893 Siebzehneck Beschreibung und Siebzehneck Abbildung (Fig. 6)

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