Maxwell-Gleichungen in der klassischen Elektrodynamik/ Greensfunktion in der Elektrostatik

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Hier gibt es zunächst nur eine Auflistung von Berechnungen, die sich im Folgenden noch als sehr nützlich erweisen werden:


r=3i=1xixi=3i=1δii=3i=11=3,


Kronecker-Symbol: δij={1,i=j0,ij,


r=(r2)12=rrr^e^rn,e^r2=r2r2=1.


Für r0:


1r=(r2)12=12(r2)322r=rr3,
21r=(1r)=rr3=[(r2)32r]=31r4r(r)1r3r=0.


Doch welchen Wert nimmt 21r an, wenn die Bedingung r0 nicht erfüllt ist? Die Antwort auf diese Frage versuchen wir durch folgende Betrachtung zu finden:

Wir benötigen hierzu eine kleine Umgebung mit Radius δ um den Nullpunkt als Kugelfläche Aδ(0) / Kugelvolumen Vδ(0).

Datei:Greensfunktion maxwell.jpg
Fig: Integrationsgebiet unter Ausschluss des Ursprungs


Für r0 gilt ja 21r=0.

Im Integrationsgebiet werde der Ursprung ausgeschlossen: VVδ(0) bzw. AAδ(0).

Dann wenden wir den Satz von Gauß an:


0=VVδ(0)d3x21r=VVδ(0)d3x(1r)=
AAδ(0)da1r=Ada1rAδ(0)da1r+A1da1r+A2da1r=0,


weil A1daF=A2daF.

Als Flächenelement verwenden wir da=dae^r in Kugelkoordinaten:


da=r2sinϑdϑdφ=r2dcosϑdφ,0φ2π,0ϑπ.


Hiermit erhalten wir für die Integrale


Ada1r=Aδ(0)da1r=Aδ(0)dae^rrr3=2π0dφ11dcosϑδ2δ2δ4=4π.


Schließlich wenden wir auf diese Integrale einen Limesprozess an, bei dem der Kugelradius um den Ursprung immer kleiner gewählt wird:


Vd3x21r=limδ0VVδ(0)d3x21r=limδ0AAδ(0)da1r=
Ada1r=4π=4πVd3xδ3(r);


Hier haben wir Diracs Deltafunktional verwendet,

δ3(r)=0 für r0, Vd3xδ3(r)=1,

mit dem wir unser Ergebnis relativ kompakt als


21r=4πδ3(r)


schreiben können. In den Kapiteln über die Elektrostatik werden wir diese Gleichung dringend benötigen. Sie ist dort die Entsprechung dessen, was in der Elektrodynamik als Greensfunktion bezeichnet wird. Von dieser Funktion handelt das nächste Kapitel.