Mathematik: Lineare Algebra: Struktur von Vektorräumen: Basen

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Allgemeine Definition

Sei V ein Vektorraum über dem Grundkörper K. Eine Teilmenge BV heißt Basis des Vektorraums V, falls B die folgenden Eigenschaften besitzt:

1. B ist linear unabhängig, d.h. für jeweils endlich viele Elemente v1,...,vnB und a1,...,anK gilt die Äquivalenz: k=1nakvk=0ak=0 für alle 1kn.

2. Ist wVB, dann ist B{w} linear abhängig, d.h. es existieren v1,...,vnB sowie Koeffizienten a0,a1,...,anK, die nicht alle den Wert 0 haben dürfen, mit a0w+k=1nakvk=0.

Satz: Jeder K-Vektorraum V besitzt eine Basis!

Beweis (Mit dem Lemma von Kuratowski-Zorn):

Wir betrachten dazu die Menge 𝔐 der linear unabhängigen Teilmengen TV mit der Halbordnung . Als Teilmenge der Potenzmenge 𝔓(V) ist 𝔐 eine Menge. Da die leere Menge linear unabhängig ist, existiert für jeden Vektorraum V mindestens ein solches T, d.h. 𝔐.

Ist nun K eine Kette in 𝔐 bezüglich , setzen wir B:=TKT und erhalten wiederum eine linear unabhängige Teilmenge von V, da für endlich viele v1,...,vnB gilt:

Zu jedem Index 1kn existiert ein TkK mit vkTk und daher {v1,...,vn}k=1nTk. Da aber K eine Kette (total geordnet) ist, existiert dann ein Index k0{1,2,...,n} mit k=1nTk=Tk0, also {v1,...,vn}Tk0 und damit ist {v1,...,vn}V linear unabhängig.

Damit ist gezeigt, daß B𝔐 und offensichtlich ist TB für alle TK, also ist B eine obere Schranke für K. Nach dem erwähnten Lemma von Zorn bzw. Kuratowski folgt die Existenz eines maximalen Elementes M𝔐, d.h. einer linear unabhängigen Teilmenge von V, die keine Erweiterung im Sinne von 2. möglich ist. Damit ist M eine Basis von V. Q.E.D.