Mathe für Nicht-Freaks: Linearkombinationen

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Über Linearkombinationen können Vektoren zerlegt oder aus anderen Vektoren dargestellt werden. In diesem Kapitel werden wir das Konzept der Linearkombinationen kennen lernen.

Motivation des Begriffs der Linearkombination

Verbindungen auf einer Karte

Sehen wir uns die folgende Karte an:

Schatzkarte mit eingezeichnetem Weg
Schatzkarte mit eingezeichnetem Weg


Unser Ziel ist, es von unserem Startpunkt A aus zum Endpunkt B zu gelangen. Selbstverständlich gibt es dabei unendlich viele Möglichkeiten. Wollen wir auf dem kürzesten Weg von A nach B gelangen, so gehen wir auf der Verbindungsgeraden der beiden Punkte entlang. Eine andere Möglichkeit ist, vom Startpunkt A drei Schritte nach Westen zu gehen bis wir auf Höhe vom Endpunkt B angekommen sind, um anschließend zwei Schritte nach Norden in Richtung B zu gehen.

Wenn w der Standardvektor Richtung Westen und n der Standardvektor Richtung Norden ist, so kann AB über folgende gewichtete Summe von w und n dargestellt werden:

Vorlage:Einrücken

Kräftezerlegung

Wir wollen uns im Folgenden ein Beispiel aus der Physik ansehen. Dazu betrachten wir den in der Abbildung zu sehenden Ball auf der als reibungsfrei angenommenen schiefen Ebene. Wir nehmen dabei im Folgenden an, dass der Ball sich selbst überlassen wird.

Ball auf einer schiefen Ebene
Ball auf einer schiefen Ebene

Auf unseren betrachteten Ball wirkt die Gravitationskraft senkrecht zur Horizontalen. Der Ball kann durch die schiefe Ebene nun aber nicht einfach nach unten fallen, da die Bewegungsrichtung durch die Rampe vorgegeben ist. Aus diesem Grund müssen wir die Gewichtskraft FG zerlegen. Die Zerlegung erfolgt in einen Anteil senkrecht zur schiefen Ebene. Diesen Anteil bezeichnen wir als die Normalkomponente der Gewichtskraft FN. Des Weiteren existiert ein Anteil parallel zur schiefen Ebene, die Hangabtriebskraft FH, welche den Ball beschleunigt. Insgesamt gilt also für auf den Ball wirkenden Kräfte der Zusammenhang:

Vorlage:Einrücken

Die Gewichtskraft ist damit eine einfach gewichtete Summe von zwei Teilkräften.

Zerlegung eines Vektors in der Ebene

Betrachten wir einen beliebigen Vektor v=(vx,vy)T mit vx,vy in der Ebene. Jeden solchen Vektor können wir dann darstellen als

Vorlage:Einrücken

Dies zeigt, dass wir jeden Vektor des 2 als gewichtete Summe der beiden Standardvektoren (1,0)T, (0,1)T auffassen können.

Definition der Linearkombination

Wir haben gesehen, dass wir in vielen Beispielen Vektoren als eine Summe von anderen Vektoren mit Vorfaktoren darstellen können. Wir wollen unsere Beobachtung verallgemeinern und diese Summen in Zukunft Linearkombinationen nennen:

Mathe für Nicht-Freaks: Vorlage:Definition

Beispiele

Mathe für Nicht-Freaks: Vorlage:Beispiel

Mathe für Nicht-Freaks: Vorlage:Beispiel

Gleichungssystem als Linearkombination

Wir betrachten das beliebig gewählte folgende Gleichungssystem

Vorlage:Einrücken

Ein solches Gleichungssystem lässt sich mit Hilfe von Vektoren und Skalaren umschreiben zu: Vorlage:Einrücken

Mit Hilfe dieser Schreibweise wird ersichtlich, dass die Lösung eines Gleichungssystems im Grunde lediglich in der Aufgabe besteht, die entsprechenden unbekannten Koeffizienten x,y,z einer Linearkombination zu bestimmen.

Linearkombination als Standardform

Wir wollen aufzeigen, dass wir die Linearkombination als eine Art Standardform für beliebige Verknüpfungen von Vektoren auffassen können. Beliebige Hintereinanderausführungen von Operationen wie Streckungen und Addition der Vektoren lassen sich als Linearkombination aufgreifen. Dafür betrachten wir exemplarisch zwei beliebige Vektoren v und w sowie die Skalare α, β, λ und μ. Nehmen wir folgende Verknüpfung von v und w:

Vorlage:Einrücken

Durch schrittweise Anwendung der Vektorraumaxiome können wir obige Verknüpfung in eine Linearkombination umformen:

Vorlage:Einrücken

Am Ende der Umformung erhalten wir eine Linearkombination der Vektoren v und w. Dabei haben wir jeweils angemerkt, welche Vektorraumaxiome bei den jeweiligen Schritten verwendet wurde. Anhand dieses Beispiels lässt sich leicht erahnen, dass sich dieses Vorgehen für sämtliche Verknüpfungen von Vektoren anwenden lässt. Damit ist die Linearkombination eine Art Standardform für beliebige Verknüpfungen von Vektoren.

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