Einführung in die Quantenfeldtheorie/ Feldtheorie

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Im folgenden bezeichnen wir einen dreidimensionalen Ortsvektor mit r in Komponenten xk=rk für k=1,2,3 und x4=it wobei c==1.

Klassische Mechanik

Es sei ein klassisches System mit verallgemeinerten Koordinaten gegeben qi(i=1,2,..,N). Zum Beispiel für N=3n für n Teilchen in R3. Sei die Lagrangefunktionen gegeben als L=L(qi,qj˙) wobei qi˙ die Ableitung nach dem Zeitparameter von qi ist. Nun erhält man die Bewegungsgleichungen durch das Variationsprinzip:

δt1t2 Ldt=0

Wobei δ die Variation mit Randbedingungen δqi=0 an Anfangszeitpunkt t1 und Endzeitpunkt t2. Dies führt auf die bekannte Euler-Lagrange Gleichung:

ddtLqi˙Lqi=0

Der verallgemeinerte Impuls pi ist:

pi=Lqi˙

Nun ist die Hamiltonfunktion gegeben durch:

H(qi,pi)=piqi˙L

(mit Einstein Summenkonvention)

Dies führt auf die bekannten Hamiltongleichungen:

pi˙=Hqi
qi˙=Hpi

Quantisierung

Als nächstes führen wir die Quantisierung des klassischen Systems durch. Um das System zu quantisieren betrachten wir qi(t) und qi(t) als Operatoren mit den Kommutatorrelationen:

[qi(t),pj(t)]=iδij
[qi(t),qj(t)]=[pi(t),pj(t)]=0

Wobei [A,B]=ABBA und für das Kronecker delta Symbol δij gilt 1 wenn i=j und 0 wenn ij.

In der Quantenmechanik wird nun jede physikalische Observable ein hermitischer Operator. In Matrix Form mit den Eigenschaften:

Aij=(A)ij=(A*)ji=(Aji)*

Hier bedeutet die hermitische Konjugation und * die komplexe Konjugation. Somit haben wir.

qi=qi
pi=pi
L=L
H=H

In der klassischen Mechanik ist die Zeitableitung von qi und pj gegeben durch die Hamilton Gleichungen, während in der Quantenmechanik die Zeitableitung eines Operators O˙ gegeben ist durch die Heisenberg Gleichung:

[H,O(t)]=iO˙(t)

Ein interessantes Beispiel ist das in der klassischen Mechanik qi und pj kommutieren. Dies bedeutet das z.B. die beiden Hamilton Funktionen:

H=p1q2+q2p1
H=2pqpqp

Klassisch das gleiche System sind aber in der Quantenmechanik stellen sie zwei verschiedene Systeme dar, die aber klassisch das gleiche Limit haben können (>0).

Beispiel der Quantisierung eines freien Teilchens das sich entlang eines Kreises bewegt mit Radius r0 (m=1) mit Kondition r02=x2+y2:

L=12(x˙2+y˙2)

In Polarkoordinaten:

L=12r02θ˙2

Mit konjungiertem Impuls:

Lθ˙=pθ=r02θ˙

Klassische Hamilton Funktion:

H(θ,pθ)=θpθL=pθ22r02

Poisson Klammer ist:

[θ,pθ]=1

Um das System zu quantisieren werden nun die klassischen Variablen durch Operatoren mit den geeigneten Kommutatorrelationen ersetzt. [θ^,pθ^]=i Mit Operatoren:

θ^ψ(θ)=θψ(θ)
pθ^ψθ=(iθ)ψ(θ)

Die quantenmechanische Hamilton Funktion:

H(θ^,pθ^)=pθ^22r02

Harmonischer Oszillator

Beispiel der Quantisierung des harmonische Oszillators mit Einheitsfrequenz. (m=k=1)

L=L(q,q˙)=12(q˙2q2)
Lq˙=q˙

Die klassische Hamilton Funktion ist daher:

H(q,p)=12(p2+q2)

Hamilton Gleichungen:

Hp=q˙=p
Hq=p˙=q

Für Operatoren und die Heisenberg Gleichung:

(p und q und H sind nun Operatoren)

[H,p]=ip˙=iq
[H,q]=iq˙=ip

Nun schauen wir uns die Eigenwerte des harmonischen Oszillators an und definieren dabei die bekannten Operatoren:

a=12(q+ip)

(nach hermitischer Konjugation)

a=12(qip)

Berechnen der Kommutatorrelationen führt auf:

[a,a]=i

Umgeformt in q und p:

q=12(a+a)
p=12(aa)

Kommutatorrelation:

[p,q]=i

Einfaches Multiplizieren der beiden Operatoren führt weiter auf:

aa=12(q2+p2i(pqqp))=12(Hi[p,q])

Vergleich mit oben ergibt:

aa=H12
H=aa+12

Nun sein N=aa:

H=N+12

Der Operator N ist stets positiv ! (Summe der quadrate ist immer positiv)

Ein Eigenvektor |n> der Operators H erfüllt nun:

H|n>=(n+12)|n>

Wobei n jede positive ganze Zahl annehmen kann, 0,1,2,3...n. Sei nun |0> der Eigenvektor mit dem kleinsten Eigenwert:

H|0>=12|0>

Damit lassen sich die anderen Eigenvektoren schreiben als:

|n>=1n!(a)n|0>

Beweis.....blabla

Führt auf

a|n>=n+1|n+1>
a|n>=n|n1>

Der Operator N=aa würd üblicher weiße als "number occupation" Operator bezeichnet und aufgrund ihrer Eigenschaften a als Erschaffungsoperator und a als Vernichtungsoperator.

Beispiele mit orthonormal Basen |0>=(100..),|1>=(010..)... Matrixformen von a und a

a=(010...002...000...............)
a=(000...100...020...............)
a|1>=(010...002...000...............)(010..)=(100..)=|0>
a|0>=(000...100...020.........)(100..)=(010..)=|1>

(gleiches gilt für die duale Darstellung)

Quantisierung des Spin-0 Feldes

Wir untersuchen nun den Vorgang der quantisierung für klassische Felder. Sei ϕ(x) ein lokales Feld wobei x=xμ=(r,it). Felder die ihre Eigenschaften unter Lorentz-transformation erhalten bleiben werden Spin-0 Feld genannt. Wir betrachtet nun ein Feld für das gilt ϕ(x)=ϕ(r,t)=ϕ(x). Sei nun die Lagrange Dichte des klassischen Klein-Gordon Feldes gegeben durch:

𝔏=12(ϕxμ)2V(ϕ)

Wobei

ϕxμ2=ϕxμϕxμ=()2ϕ˙2

Durch Integration erhält man die Lagrange Funktion:

L=vol𝔏d3r=vol𝔏(ϕ(r,t),ϕ˙(r,t))d3r

Man bemerke nun den Unterschied zwischen:

L=L(qi(t),q˙i(t))

und

𝔏=𝔏(ϕ(r,t),ϕ˙(r,t))

Wobei 𝔏 als Funktional angesehen wird, das eine Funktion einer anderen Funktion ist, nämlich von ϕ(r,t) und seiner Zeitableitung. Ein weiterer Unterschied ist bei L der Index diskret ist. Während er bei 𝔏 kontinuierlich durch r ist und eine unendliche Anzahl an Werten annehmen kann.

Nun definieren wir analog zur dirkreten Version der Lagrange Funktion den verallgemeinerten konjugierten Impuls:

Lϕ˙=π(ri,t)

Im Falle der Lagrange Dichte von oben

𝔏=()2ϕ˙2V(ϕ)
L=12volϕ˙2d3rvol(ϕ)2+V(ϕ)d3r
Lϕ˙=π(ri,t)=ϕ˙i

Die Hamiltonfunktion:

H=12π2+(ϕ)2+V(ϕ)d3r

Regeln der Quantisierung (von oben):

[pi(t),qj(t)])iδij

Nun analog für die Quantisierung unseres Skalarfeldes:

[π(r,t),ϕ(r,t)]=iδ3(rr)

Eigenschaften der Dirac Deltafunktion:

δ3(rr)=0 wenn
r¬r.
δ3(rr)d3r=1 (Integral über den gesamten Raum)

Ähnlich wie bei

[qi(t),qj(t)]=0
[pi(t),pj(t)]=0

Gilt auch:

[ϕ(r,t),ϕ(r,t)=0
[π(r,t),π(r,t)=0

Die Zeitableitung ist nun ganz normal gegeben durch die Heisenberg Gleichung, durch setzen von O(t)=ϕ(r,t) Erhält man:

[H,ϕ(r,t)]=iϕ˙(r,t)
π(r,t)=ϕ˙(r,t)

Auf gleiche Weise erhält man:

[H,π(r,t)]=iπ˙(r,t)

...... ......

Die klassische Bewegungsgleichung der Klein-Gordon Gleichung ist nun:

ϕ¨2+dVdϕ=0

(Gleichung erhält man auch durch das Variationsprinzip)

δLdt=δ𝔏d4x=0

Fourier Zerlegung

Zur Lösung der Klein-Gordon Gleichung benutzen wir die Fouriertransformation der Felder ϕ=ϕ(r,t) (Lösung der Klein-Gordon Gleichung von oben) und π(r,t) :

ϕ(r,t)=k1ωeikrqk(t)
π(r,t)=k1ωeikrpk(t)

Wobei qk(t) und pk(t) zeitabhängige Operatoren im Hilbertraum und die Komponenten von k (quantisiertem Impuls) gegen sind durch:

ki=2πliLi,i=1,2,3

Mit li=0,+1,+2,...

Nun interpretieren wir die Felder ϕ(r,t) und π(r,t) als hermitische Operatoren und definieren:

qk(t)=qk(t)
pk(t)=pk(t)

Weiter definieren wir neue Erschaffungs und Vernichtungs-Operatoren:

ak(t)=ω2(qk+iωpk)

hermitisch Konjugiert:

ak(t)=ω2(qkiωpk)

Indem man das Vorzeichen von k ändert erhält man nun:

ak(t)=ω2(qkiωpk)

Analog vom Vorgehen weiter oben kann man nun qk und pk durch ak und ak ausdrücken:

qk(t)=12ω[ak(t)+ak(t)]
pk(t)=iω2ω[ak(t)ak(t)]

Nun lassen sich die Felder ϕ und π durch die Erschaffungs und Vernichtungsoperatoren ausdrücken:

ϕ(r,t)=12ωΩ[ak(t)eikr+ak(t)eikr]

und

π(r,t)=iω2ωΩ[ak(t)eikrak(t)eikr]

Nun kann man damit die Kommutatoreigenschaften der Operatoren überprüfen.

Der neue Hamiltonian für den harmonischen Oszillator für Felder mit den Operatoren ak und ak lässt sich nun schreiben als:

H=12ωk(akak+akak)=kω(akak+12)

Quantisierung des Spin-1/2 Feldes

Als erstes definieren wir drei 2×2 Paulimatrizen:

τ1=(0110)
τ2=(0ii0)
τ3=(1001)

Nun definieren wir noch analog zum Kommutator:

[a,b]=abba

den Antikommutator:

{a,b}=ab+ba

Die Paulimatrizen erfüllen nun folgende Eigenschaften:

τi=τi
[τi,τj]=τiτjτjτi=2iϵijkτk

Antikommutator Eigenschaft:

{τi,τj}=τiτj+τjτi=2δij

Wobei ϵijk ist 1 bei einer geraden Permutation von 1,2,3 und -1 bei einer ungeraden permutation. 0 für alles andere.

Geschrieben in Vektornotation:

τ=(τ1,τ2,τ3)

Als nächstes definieren wir ein "direktes Produkt" zwischen einer n×n und einer m×m Matrix, wobei die resultieren Matrix die Dimension nm×nm ist.

AB

Nun kann man durch das direkte Produkt die 4×4 Dirac Matrizen durch die 2×2 Pauli Matrixen und eine Einheitsmatrix darstellen:

σ=τI
ρ=Iτ

Daraus folgt, jedes Element ist eine 2×2 Matrix (0 sind Null Matrixen):

(τ00τ)

und ρ=(ρ1,ρ2,ρ3) ist gegeben durch:

ρ1=(0I0I)
ρ2=(0iIiI0)
ρ3=(0I0I)