Digitale Schaltungstechnik/ Zähler/ Synchron/ JK Flipflop/ beliebige Zählfolge

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Digitale Schaltungstechnik/ Navigation

(Spitznamen Kraut-und-Rüben-Zähler)

Grundlagen

Da wir hier einen Teil der Logik ins Flipflop verlagern wollen, müssen wir uns nochmal näher mit dessen Funktion auseinandersetzen.

Tabelle

Eine Möglichkeit ist es, einfach diese Tabelle auswendig zu lernen bzw. anzuwenden:

Qn Qn+1 J K
0 0 0 X
0 1 1 X
1 0 X 1
1 1 X 0

Bei einigen Lehrern ist das die Standardmethode. Da diese Methode mit dem Kurzzeitgedächnis arbeitet und bestenfalls mittelfristig im Gedächtnis bleibt, wird hier auch noch die Herleitung vorgestellt.

Es bleibt dann dem Leser überlassen, zwischen den Methoden zu wählen.

Herleitung

Eine mögliche Herleitung und damit möglicherweise einfachere Methoden zu merken, findet sich auf Digitale Schaltungstechnik/ Flipflop/ Zustandsdiagramme/ JK. Vorlage:Clear

Aufgabe

Baue einen Zähler, der wie folgt zählt:

8, 11, 4, 1, 14, 5, 9, 2

nach 2 soll er wieder mit 8 beginnen.

Ablauf

Eine Zahlenfolge aus einen definierten Bereich (z.B.: 0...15) ist gegeben und es sollen beliebige Elemente in einer beliebigen Reihenfolge gezählt werden. Es wird gefordert, dass keine Zahl doppelt auftritt. Zu allererst bestimmt man die Menge der benötigten J-K-Flip-Flop. Dann definiert man die Zustände Qn+1 als Nachfolger Qn. Nicht in der Zählfolge enthaltene Elemente werden nicht betrachtet und später als Pseudotetraden dargestellt. Aus der Veränderung der Bitfolge wird dann die J-K-Zustandstabelle für jeden Zustand aufgezählt. Man unterscheidet dabei gesetzte Zustände (0 oder 1) und beliebige Zustände (welche als Pseudothedraden dargestellt werden). Danach werden die minimierten Gleichungen mit Hilfe von Karnaugh-Veitch- (KV-) Diagramm erstellt. Aus diesen Gleichungen wird dann der synchrone Zähler konstruiert.

Wahrheitstabelle

Wir stellen die Zählfolge binär dar:

dez Q3 Q2 Q1 Q0
8 1 0 0 0
11 1 0 1 1
4 0 1 0 0
1 0 0 0 1
14 1 1 1 0
5 0 1 0 1
9 1 0 0 1
2 0 0 1 0

Die anderen Fälle bzw. Ziffern werden als Pseudotetraden und somit x angenommen.

Als nächstes wird Qn+1 neben Qn notiert:

dez Qn Qn+1
Q3 Q2 Q1 Q0 Q3 Q2 Q1 Q0
8 1 0 0 0 1 0 1 1
11 1 0 1 1 0 1 0 0
4 0 1 0 0 0 0 0 1
1 0 0 0 1 1 1 1 0
14 1 1 1 0 0 1 0 1
5 0 1 0 1 1 0 0 1
9 1 0 0 1 0 0 1 0
2 0 0 1 0 1 0 0 0

Dann werden mittels obiger Wahrheitstabelle die Werte für J und K bestimmt:

dez Qn Qn+1 Eingänge
Q3 Q2 Q1 Q0 Q3 Q2 Q1 Q0 J3 K3 J2 K2 J1 K1 J0 K0
8 1 0 0 0 1 0 1 1 x 0 0 x 1 x 1 x
11 1 0 1 1 0 1 0 0 x 1 1 x x 1 x 1
4 0 1 0 0 0 0 0 1 0 x x 1 0 x 1 x
1 0 0 0 1 1 1 1 0 1 x 1 x 1 x x 1
14 1 1 1 0 0 1 0 1 x 1 x 0 x 1 1 x
5 0 1 0 1 1 0 0 1 1 x x 1 0 x x 0
9 1 0 0 1 0 0 1 0 x 1 0 x 1 x x 1
2 0 0 1 0 1 0 0 0 1 x 0 x x 1 0 x

Die anderen Fälle bzw. Ziffern werden als Pseudotetraden und somit x angenommen.

KV-Diagramme

Die Pseudotetraden existieren nicht, wie ihr Name impliziert. Deshalb spielt bei diesen das Verhalten keine Rolle.

Da die Pseudotetraden bei allen KV Diagrammen gleich sind, definieren wir sie hier erst einmal für alle:

P Q3Q2 Q3Q2 Q3 Q2 Q3 Q2
Q1 Q0 15   X 11  3  X 7  X
Q1 Q0 14  10  X 2   6  X
Q1 Q0 12  X  8  0   X 4 
Q1 Q0 13  X  9  1  5  

Dannach füllen wir für jede Variabel das KV-Diagramm aus und lesen die Gleichung aus:

J3 Q3Q2 Q3Q2 Q3 Q2 Q3 Q2
Q1 Q0 15   X 11  X 3  X 7  X
Q1 Q0 14  X 10  X 2   1 6  X
Q1 Q0 12  X  8  X 0   X 4  0
Q1 Q0 13  X  9  X 1  1 5   1

J3=Q0Q2

K3 Q3Q2 Q3Q2 Q3 Q2 Q3 Q2
Q1 Q0 15   X 11  1 3  X 7  X
Q1 Q0 14  1 10  X 2   X 6  X
Q1 Q0 12  X  8  0 0   X 4  X
Q1 Q0 13  X  9  1 1  X 5   X

K3=Q2Q0

J2 Q3Q2 Q3Q2 Q3 Q2 Q3 Q2
Q1 Q0 15   X 11  1 3  X 7  X
Q1 Q0 14  X 10  X 2   0 6  X
Q1 Q0 12  X  8  0 0   X 4  0
Q1 Q0 13  X  9  0 1  1 5   X

J2=Q1Q0Q1Q3

K2 Q3Q2 Q3Q2 Q3 Q2 Q3 Q2
Q1 Q0 15   X 11  X 3  X 7  X
Q1 Q0 14  0 10  X 2   X 6  X
Q1 Q0 12  X  8  X 0   X 4  X
Q1 Q0 13  X  9  1 1  X 5   X

K2=Q1

J1 Q3Q2 Q3Q2 Q3 Q2 Q3 Q2
Q1 Q0 15   X 11  X 3  X 7  X
Q1 Q0 14  X 10  X 2   X 6  X
Q1 Q0 12  X  8  1 0   X 4  0
Q1 Q0 13  X  9  1 1  1 5   0

J1=Q2

K1 Q3Q2 Q3Q2 Q3 Q2 Q3 Q2
Q1 Q0 15   X 11  1 3  X 7  X
Q1 Q0 14  1 10  X 2   1 6  X
Q1 Q0 12  X  8  1 0   X 4  1
Q1 Q0 13  X  9  1 1  1 5   1

K1=1

J0 Q3Q2 Q3Q2 Q3 Q2 Q3 Q2
Q1 Q0 15   X 11  X 3  X 7  X
Q1 Q0 14  1 10  X 2   0 6  X
Q1 Q0 12  X  8  1 0   X 4  1
Q1 Q0 13  X  9  X 1  X 5   X

J0=Q3Q1

K0 Q3Q2 Q3Q2 Q3 Q2 Q3 Q2
Q1 Q0 15   X 11  1 3  X 7  X
Q1 Q0 14  X 10  X 2   X 6  X
Q1 Q0 12  X  8  1 0   X 4  X
Q1 Q0 13  X  9  X 1  1 5   0

K0=Q2

Lösung

Vorlage:Lücke

Anwendungen

Im Allgemeinen

Spezielle