Beweisarchiv: Mengenlehre: Mächtigkeiten (Kardinalzahlen): Kardinalität und Bijektionen

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Beweisarchiv: Mengenlehre: TOPNAV

Sind A,B Mengen, so schreiben wir |A||B|, falls es eine injektive Abbildung f:AB gibt. Wir schreiben |A|=|B| bzw. sagen, dass A und B gleichmächtig sind, falls |A||B| und |B||A|.

Satz

Zwei Mengen A,B sind genau dann gleichmächtig, wenn es eine Bijektion h:AB gibt.

Beweis

Falls es eine Bijektion h:AB gibt, ist klar, dass |A|=|B| gilt, da sowohl die Abbildung h als auch deren Umkehrung injektiv ist.

Es gelte jetzt |A|=|B|, und zwar seien f:AB und g:BA injektiv. Wir definieren jetzt eine Abbildung h:AB wie folgt: Sei A1=Ag(B) und dann rekursiv An+1=g(f(An)). Sei C=n1An.

  • Ist aC, so setze h(a)=f(a).
  • Ist a∉C, so folgt insbesondere ag(B), wir können somit h(a)=g1(a) setzen.

Diese Abbildung h ist injektiv: Es gelte h(a1)=h(a2) für zwei Elemente a1,a2A.

  • Ist a1C und a2∉C, so ergibt sich mit a2=g(h(a2))=g(h(a1))=g(f(a1))An+1 ein Widerspruch.
  • Der Fall a2C und a1∉C ist ebenso ausgeschlossen.
  • Ist a1C und a2C, so folgt f(a1)=h(a1)=h(a2)=f(a2), also a1=a2.
  • Ist weder a1∉C und a2∉C, so folgt a1=g(h(a1))=g(h(a2))=a2.

Die Abbildung ist aber auch surjektiv: Sei bB beliebig.

  • Ist g(b)An für ein n1, so folgt nach Definition von A1, dass sogar n>1 gilt. Folglich ist g(b)=g(f(a)) für ein aAn1 und h(a)=f(a)=b.
  • Ansonsten gilt h(g(b))=g1(g(b))=b.

Folglich ist h:AB eine Bijektion.

Satz

Sei AB so gilt, dass |A||B|

Beweis

Für den Fall, dass A= ist die Aussage trivial, also betrachten wir nur den Fall, dass A=.

Da A=xA. Bilde nun eine Abbildung

f:BA,b{bbAxbA

Da f surjektiv ist folgt die Behauptung.