Beweisarchiv: Mengenlehre: Deskriptive Mengenlehre: Satz von Young

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Satz

𝔊 sei die Menge aller Gδ-Teilmengen von ,

𝔉 sei die Menge der Funktionen

f:,

und N(f) die Menge der Stetigkeitsstellen von f𝔉. Es gilt

{N(f)}f𝔉=𝔊.

Beweis

Zunächst werden wir die Inklusion {N(f)}f𝔉𝔊 zeigen.

Sei f𝔉.

k(x) sei für jedes xN(f) eine offene Umgebung von x, so dass ξ(ξk(x)|f(ξ)f(x)|<12k).

Die Mengen Gk und G seien wie folgt definiert:

Gk=xN(f)k(x)

und

G=k=1Gk.

k(x) sind offene Mengen, folglich die Mengen Gk auch (k) und G ist borelsche Gδ-Menge. Wir werden zeigen, dass N(f)=G gilt.

Aus

xk(xN(f)xk(x))xk(xN(f)xGk)x (xN(f)xG)

sieht man, dass

N(f)G.

In die andere Richtung:

Aus yG folgt k (yGk) und

kxk(xkN(f)yk(xk)).

Man nehme an, dass yN(f). Dann ist yxk für jedes k und für jedes k existiert eine solche Umgebung k(y) von y, dass xkk(y) und k(y)k(xk).

Nach der Definition von k(x) gilt

kξ(ξk(y)|f(y)f(ξ)|<1k),

also ist yN(f).

Damit haben wir N(f)𝔊 und {N(f)}f𝔉𝔊 bewiesen. Es bleibt noch {N(f)}f𝔉𝔊 zu zeigen.

Sei

G𝔊

und sei

G=n=1Gn

die Darstellung von G als Durchschnitt der offenen Mengen {Gn}n. Seien außerdem H1=G1 und Hi=Hi1Gi.

Es ist leicht ersichtlich, dass

n(HnHn+1)

genau so wie

n=1mGn=n=1mHn

für jedes m, folglich

G=n=1Hn.

Wir definieren die Funktionen fH: für jede offene Menge H sowie die Funktion s: wie folgt:

fH(x)={0,xH((H))1,x(HH)((H))

und

s(x)=n=1fHn(x)3n.

Wir werden zeigen, dass N(s)=G, was auch bedeuten würde, dass G{N(f)}f𝔉.

Zuerst werden wir N(fH)=H beweisen.

Falls xH, dann

ε(x)>0 (x)={y:|yx|<ε(x)}H.

Die Funktion fH|(x) ist konstant und deshalb stetig. Also ist fH in x stetig.

Falls

xHH,

dann gelten für jedes ε>0

H{y:|yx|<ε}

sowie

z((zH{y:|yx|<ε})(|f(x)f(z)|=1)).

fH ist daher in x unstetig.

Falls

xH,

dann

ε(x)>0 (x)={y:|yx|<ε(x)}H.

Es gelten

(x)((H))

und

(x)((H)).

Also ist fH auch in diesem Fall in x unstetig.

Jetzt werden wir uns die Funktion s genauer anschauen. Die Reihe

n=1fHn(x)3n(#)

wird von der konvergenten Reihe

n=113n

majoriert und ist daher gleichmäßig konvergent. Da fHn in G stetige Funktionen sind (n) und weil (#) gleichmäßig stetig ist, muss s in G auch stetig sein, sprich N(s)G. Den Beweis werden wir abschließen, indem wir zeigen werden, dass s für jedes xG unstetig ist.

Seien xG und m:=min{n:xHn}.

Dann gilt

s(x)=n=mfHn(x)3n.

Falls

xHm,

dann

xHn für jedes nm

und daher

δn(nmδ(x)Hn),

wobei δ(x):={y:|yx|<δ}.

Für yδ(x) ist

s(y)={0,yn=m13n>0,y.

Es gilt also xN(s).

Falls

xHmHm,

dann gelten

δ>0 δ(x)Hm

und

y(yδ(x)Hms(y)n=m+113n<13m),

aber

s(x)fHm(x)3m=13m.

Auch in diesem Fall haben wir also

xN(s)

gezeigt.

Wikipedia-Verweise

Satz von Young - Borelsche σ-Algebra