Beweisarchiv: Lineare Algebra: Endomorphismen: Satz von Cayley-Hamilton

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Beweisarchiv: Lineare Algebra: TOPNAV


Vorlage:Überschriftensimulation 2

Voraussetzungen

Es seien K ein Körper, V ein endlichdimensionaler K-Vektorraum und f:VV ein K-linearer Endomorphismus von V.

Behauptung

f ist Nullstelle seines charakteristischen Polynoms, d.h. setzt man f formal in das charakteristische Polynom ein, erhält man den Nullendomorphismus.

Beweis

Es sei A=K[f] die von f erzeugte kommutative Unteralgebra von End(V). Die zu beweisende Aussage kann wie folgt umformuliert werden: Die Determinante D des Endomorphismus f11f von AV ist gleich null.

Der Beweis beruht auf der Konstruktion der komplementären Matrix: Zu jeder Matrix B gibt es eine Matrix B#, deren Einträge Polynome in den Einträgen von B sind, so dass BB#=B#B=detB𝟏 gilt. Im betrachteten Fall folgt insbesondere

DAVim(f11f).

Das Bild ist aber im Kern der Abbildung

AVV,gvg(v),

enthalten. Es gilt also D(v)=0 für alle vV, aber das ist nichts anderes als die Aussage D=0 in AEnd(V).

Elementarer Beweis

Etwas weniger elegant, aber elementarer geht es so:

Zu vV betrachte den Vektorraum Uv:=span(fk(v),k0)V.

Da V endlichdimensional ist, erzeugen bereits l Vektoren v0=v,v1=f(v),,vl1=fl1(v) den Unterraum Uv.

Wählt man l minimal, bildet 𝒱={v0,,vl1} eine Basis von Uv. Ansonsten hätte ein vi eine Darstellung vi=k=0i1λkvkfli(vi)=vl=k=0i1λkfli(vk)=k=0i1λkvk+li im Widerspruch dazu, daß l minimal ist.

Nach Konstruktion gilt f(vi)=vi+1,i=0,l2 und wir haben aufgrund der Basiseigenschaft

f(vl1)=k=0l1ckvk,ck𝕂. Damit hat f~:=f|Uv bezüglich 𝒱 die Darstellung

Mf~=(0000c01000c10100c200001cl1)χf~(x)=|x000c01x00c101x0c2x0001cl1x|.

Mit einiger Rechnerei (Entwickeln nach der letzten Spalte, Stichwort Frobenius-Matrix) berechnet man das Charakteristische Polynom χf~(x) von f~:

χf~(x)=(1)l(xl+k=0l1(ck)xk).

Setzen wir nun f in dieses Polynom ein, und wenden die entstehende lineare Abbildung auf v=v0 an, erhalten wir:

χf~(f)(v0)=

(1)l(fl(v0)+k=0l1(ck)fk(v0))=

(1)l(f(vl1)+k=0l1(ck)vk)=

(1)l(k=0l1ckvk+k=0l1(ck)vk)=0.

Ergänzen wir die Basis von Uv zu einer Basis 𝒲={v0,v1,,vl1,vl,vn} von V, so hat f bezüglich 𝒲 die Matrixdarstellung H=(Mf~B0B). In der Blockmatrix taucht unser Mf~ auf. Wir sehen, daß χf~(x) ein Teiler von χf(x)=det(HxEn)=det(Mf~xEl)det(BxEnl)=χf~(x)det(BxEnl) ist. Die Ei sind entsprechend dimensionierte Einheitsmatrizen. Damit folgt χf(f)(v)=0.

Da wir anfangs vV beliebig gewählt haben, ist die Abbildung χf(f) die Nullabbildung und der Satz ist bewiesen.