Beweisarchiv: Geometrie: Planimetrie: Rechtwinkliges Dreieck: Satz des Pythagoras

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Satz von Pythagoras:

In einem rechtwinkligen Dreieck ist die Summe der Flächen der Kathetenquadrate gleich der Fläche des Hypotenusenquadrates.

In einem rechtwinkligen Dreieck mit den Katheten a und b sowie der Hypotenuse c ist die Summe der Flächen a² und b² der Kathetenquadrate gleich der Fläche c² des Hypotenusenquadrates.

a2+b2=c2

Es ist zu beachten, dass unten stehende Beweise nur einen Bruchteil der über hundert bekannten Beweisvarianten darstellen!

Geometrischer Beweis

Satz des Pythagoras
Geometrischer Beweis

In ein großes Quadrat mit der Seitenlänge c (Hypotenuse) sind vier rechtwinklige Dreiecke mit den kurzen, senkrecht aufeinander stehenden Seiten a und b (Katheten) wie in der Skizze eingezeichnet. Die Kantenlänge des kleinen Quadrats in der Mitte ist ba. Die Fläche für das kleine Quadrat ist somit (ba)2.

Die Fläche des großen Quadrats c2 setzt sich aus den Flächen der vier Dreiecke (jeweils ab/2) und der des Quadrats in der Mitte (ba)2 zusammen.

Daraus ergibt sich wie folgt:

c2=4ab2+(ba)2=2ab+b22ba+a2=2ab2ba+a2+b2=a2+b2

und damit der Satz des Pythagoras:

a2+b2=c2

q.e.d

Heronsche Formel Satz des Pythagoras

Es lässt sich zeigen, dass die heronsche Formel und der Satz des Pythagoras innerhalb der Elementargeometrie als gleichwertig zu betrachten sind.

Satz des Pythagoras Heronsche Formel

Der Beweis geht in Anlehnung an Fraedrich und Lambacher-Schweizer wie folgt:[1][2]

Satz des Pythagoras Heronsche Formel

Für ein gegebenes Dreieck ABC nehme man ohne Beschränkung der Allgemeinheit an, dass die Seitenlängen a=|BC| und b=|AC| sowie c=|AB| seien und dass dabei die Ungleichungen abc gelten mögen.

Weiter sei D der Fußpunkt der Höhe vom Eckpunkt C auf die Seite AB .

Schließlich sei q=|AD| und p=|DB|

Damit hat man zunächst

p+q=c .

Nach dem pythagoreischen Lehrsatz gelten dann die beiden folgenden Identitäten:

h2+p2=a2

und

h2+q2=b2 .

Daraus ergibt sich unter Anwendung der dritten binomischen Formel

b2a2=q2p2=(q+p)(qp)=c(qp)

und weiter

b2a2c=qp=c2p .

Also schließt man weiter

2p=cb2a2c=c2+a2b2c

und daraus dann

p=a2b2+c22c   .

Dies ergibt

h2=a2p2=a2(a2b2+c22c)2   .

Hinsichtlich der Dreiecksfläche FΔ bedeutet dies

16FΔ2=4h2c2=4a2c2(a2b2+c2)2=(2ac+a2b2+c2)(2aca2+b2c2)=((a+c)2b2)(b2(ac)2)=(a+c+b)(a+cb)(b+ac)(ba+c)   .

Nun wird die Gleichung

s=a+b+c2

benutzt und man erhält mittels elementarer Algebra

16FΔ2=2s(2s2b)(2s2c)(2s2a)=16s(sa)(sb)(sc)   .

Also gilt insgesamt

FΔ=s(sa)(sb)(sc)   .

q.e.d

Heronsche Formel Satz des Pythagoras

Man erhält den Satz des Pythagoras auch direkt aus der heronschen Formel, und zwar auf rein algebraischem Wege.

Dabei stellt man in Rechnung, dass es für den Flächeninhalt FΔ, wenn Δ ein rechtwinkliges Dreiecks ist, zwei Darstellungen gibt!

Denn man hat einerseits offenbar

FΔ=ab2.

Anderseits jedoch gilt nach Heron

FΔ=s(sa)(sb)(sc)

mit

s=a+b+c2   .

Also folgt nacheinander und unter Benutzung der binomischen Formeln

a2b24=s(sa)(sb)(sc)

und daraus

4a2b2=(a+b+c)(a+b+c)(ab+c)(a+bc)=(a2+(b+c)2)(a2(bc)2)=a4+a2((b+c)2+(bc)2)(b2c2)2=a4+a2(2b2+2c2)(b42b2c2+c4)=a4+2a2b2+2a2c2b4+2b2c2c4   .

Folglich gilt auch

a4+b4+c4+2a2b22a2c22b2c2=0

und weiter

(a2+b2c2)2=0

und schließlich

a2+b2=c2 .

q.e.d

Hintergrundliteratur


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Weblinks

Einzelnachweise

  1. Anna Maria Fraedrich: Die Satzgruppe des Pythagoras 1994, S. 324
  2. Lambacher-Schweizer. Mathematisches Unterrichtswerk für höhere Schulen. Geometrie. Ausgabe E. Teil 2 1965, S. 99-100