Beweisarchiv: Algebra: Ringe: Chinesischer Restsatz

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Chinesischer Restsatz

(Für kommutative Ringe mit 1)

Sei R ein kommutativer Ring mit 1, A1,A2,...,An Ideale von R, für die gilt

Ai+Aj=R für ij,

und b1,b2,...,bnR. Dann gibt es ein bR, für das gilt

bbimodAi für i=1,,n.

Dieses b ist eindeutig Modulo i=1nAi.

Beweis:

Behauptung: Ist n2, so gilt mit den Voraussetzungen des Satzes

A1+A2A3An=R.

Der Beweis der Behauptung erfolgt durch Induktion nach n.

Für n=2: A1+A2=R laut Voraussetzungen des Satzes.

Für n>2: Nach Induktionsvoraussetzung gilt

A1+A2A3An1=R.

Da ferner A1+An=R gilt, folgt

RR=(A1+A2A3An1)(A1+An)=A1()+A2A3An1AnA1+A2A3AnR

und wegen RR=R die Induktionsbehauptung.

Damit ist die Behauptung bewiesen.

Aus Symmetriegründen gilt dann allgemeiner für 1in

Ai+A1A2Ai1Ai+1An=R.

Da für beliebige Ideale I,J von R gilt: IJIJ, folgt durch Induktion

Ai+j=1,jinAj=R.

Für 1in gilt biR=Ai+j=1,jinAj, also gibt es ein ciAi und ein dij=1,jinAj, für die bi=ci+di, also bidimodAi ist.

Setze b:=d1++dn. Dann gilt

b=d1++dn0++0+di+0++0dibimodAi für i=1,,n.

Also löst b das Kongruenzensystem. Löst ein weiteres b das Kongruenzensystem löst, so gilt für 1in

bbibmodAi,

also liegt bb in jedem Ai also auch in j=1nAj, d.h. es ist bbmodj=1nAj.

Damit ist der Beweis abgeschlossen.