Analysis: Produkt-, Quotienten- und Kettenregel

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Es gibt mehrere Methoden eine Funktion abzuleiten. Je nachdem wie eine Funktion aufgebaut ist muss man sie nach der Produkt-, der Ketten- oder der Quotientenregel ableiten.

Konstante Funktion

(a)=0

Faktorregel

(af)=af

Summenregel

(f±g)=f±g

Potenzregel

(xn)=nxn1

Produktregel

Ist die abzuleitende Funktion ein Produkt, so leitet man sie nach der Produktregel ab.
Die Produktregel für eine Funktion  f(x)=u(x)v(x) lautet:

 f(x)=u(x)v(x)+u(x)v(x)


Will man nun also die Funktion  f(x)=2xex ableiten, so zerlegt man sie erstmal in zwei Teile. Wobei jeder der Faktoren ein Teil ist:

 u(x)=2x und  v(x)=ex.

Die neuen Funktionen leitet man nun ganz normal ab:

 u(x)=2 und  v(x)=ex

Nun setzt man Funktionen und Ableitungen gemäß der Produktregel zusammen:

 f(x)=2ex+2xex

Durch Ausklammern erhält man nun eine brauchbare Funktion:

 f(x)=2ex(1+x)

Kettenregel

Eine verkettete Funktion, also eine Funktion, die aus verschiedenen Funktionen zusammengesetzt wurde, leitet man nach der Kettenregel ab.
Die Kettenregel für eine Funktion  f(x)=u(v(x)) lautet:

 f(x)=u(v(x))v(x)


Will man nun die Funktion  f(x)=(53x)4 ableiten, muss man die Funktion wieder in ihre Ursprungsfunktionen zerlegen. Diese wären:

 u(v)=v4 und  v(x)=53x.

Die Ableitungen lauten:

 u(v)=4v3 und  v(x)=3

Nun setzt man die Ableitungen zusammen:

 f(x)=4(53x)3(3)

Vereinfacht ist das:

 f(x)=12(53x)3

Quotientenregel

Die Quotientenregel ist dazu da, um gebrochen rationale Funktionen abzuleiten.
Die Quotientenregel für eine Funktion f(x)=u(x)v(x) lautet:

f(x)=u(x)v(x)u(x)v(x)(v(x))2.


Leitet man nun f(x)=2x1x ab, muss man erstmal u(x) und v(x) bestimmen.

 u(x)=2x und  v(x)=1x

Die Ableitungen lauten:

 u(x)=2 und  v(x)=1

Zusammengesetzt:

f(x)=2(1x)2x(1)(1x)2

Vereinfacht:

f(x)=2(1x)2

Herleitungen

Produktregel

Für den Differenzenquotienten von f gilt:

f(x)=f(x)f(x0)xx0=u(x)v(x)u(x0)v(x0)xx0=u(x)v(x)u(x0)v(x)+u(x0)v(x)u(x0)v(x0)xx0=[u(x)u(x0)]v(x)+u(x0)[v(x)v(x0)]xx0=u(x)u(x0)xx0v(x)+u(x0)v(x)v(x0)xx0

(Um den Differenzquotienten von f auf die Differenzquotienten u(x)u(x0)xx0 und v(x)v(x0)xx0 zurückzuführen zu können, wird der rot geschriebene Teil eingefügt.)

Die Funktionen u und v sind differenzierbar. Für  xx0 gilt daher u(x)u(x0)xx0u(x0);  v(x)v(x0) und v(x)v(x0)xx0v(x0).

Kettenregel

Man definiert

D(z,z0):={u(z)u(z0)zz0,falls zz0,u(z0),falls z=z0.

Weil u in z0 differenzierbar ist, gilt

limzz0D(z,z0)=u(z0),

das heißt, die Funktion zD(z,z0) ist an der Stelle z0 stetig. Außerdem gilt für alle zU:

u(z)u(z0)=D(z,z0)(zz0).

Daraus folgt

(uv)(x0)=limxx0u(v(x))u(v(x0))xx0=limxx0D(v(x),v(x0))(v(x)v(x0))xx0=limxx0D(v(x),v(x0))limxx0v(x)v(x0)xx0=u(v(x0))v(x0).

Quotientenregel

Um Quotienten von Funktionen ableiten zu können, fasst man f als Produkt zweier Funktionen auf mit f(x)=u(x)v(x)=u(x)1v(x). Für die Funktion k mit k(x)=1v(x)=v1(x) gilt nach der Kettenregel: k(x)=1v2(x)v(x)=v(x)(v(x))2.

Somit ergibt sich für f(x)=u(x)1v(x) mithilfe der Produktregel f(x)=u(x)1v(x)+u(x)(v(x)(v(x))2)=u(x)v(x)u(x)v(x)(v(x))2.