Mathe für Nicht-Freaks: Relation

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Wie können Eigenschaften und Beziehungen modelliert werden?

Im vorherigem Kapitel haben wir das Konzept der Menge kennengelernt, mit der Objekte zu einem Ganzen zusammengefasst werden können. In diesem Kapitel werden wir uns damit beschäftigen, wie Eigenschaften von und Beziehungen zwischen Objekten modelliert werden können. Diese Eigenschaften von bzw. Beziehungen zwischen Objekten werden Relationen genannt. Hierzu werden wir uns zunächst einige Beispiele anschauen, um dann das Konzept der Relationen einzuführen.

Modellierung von Eigenschaften

Modellierung der Eigenschaft "x ist weiblich"

Sei M die Menge aller zur Zeit lebenden Menschen. Wir wollen nun das (biologische) Geschlecht der Menschen beschreiben. Dabei soll angenommen werden, dass jeder Mensch entweder männlich oder weiblich aber nicht beides gleichzeitig ist. Wie können wir das Geschlecht eines Menschen mit Hilfe von Mengen beschreiben?

Eine in der Mathematik häufig benutzte Möglichkeit ist folgende: Wir definieren eine neue Menge W, die genau all diejenigen Menschen enthält, die wir als weiblich bezeichnen wollen. Die Menge W ist also definiert durch W={xM:x ist weiblich}. Damit können wir xW schreiben, um auszudrücken, dass x weiblich ist.

Ein Vorteil dieser Modellierung ist der, dass wir Mengenverknüpfungen verwenden können, um neue Eigenschaften zu beschreiben. So ist WC=MW die Menge aller männlichen Menschen, da wir davon ausgehen, dass jeder nicht weibliche Mensch männlich ist. Damit können wir mWC für „m ist männlich“ schreiben.

Wir fassen zusammen: Wenn wir eine Grundmenge G haben und in ihr eine Eigenschaft beschreiben wollen, so können wir eine neue Menge EG definieren, die genau all diejenigen Objekte aus G enthält, die diese Eigenschaft besitzen.

Modellierung von zweistelligen Beziehungen

Modellierung der Beziehung „x liebt y“

Sei wieder M die Menge aller Menschen, die zur Zeit leben. Wie kann nun die Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen beschrieben werden? Wie können wir also modellieren, dass ein Mensch x einen anderen Menschen y liebt?

Auch hierfür führen wir eine neue Menge ein: Die Menge L soll genau all diejenigen Paare (x,y) von Menschen enthalten, für die gilt, dass x die Person y liebt. Wir definieren damit L={(x,y)|x liebt y}. So können wir (m,n)L schreiben, um auszudrücken, dass m den Menschen n liebt. Damit haben wir eine Modellierung für die Liebesbeziehung gefunden.

Rechts siehst du ein Beispiel für eine solche Modellierung. Du siehst, dass Kristina und Max sowie Julia und Anna ein Liebespärchen sind. Hannes ist zwar in Max verliebt, jedoch wird seine Liebe nicht erwidert. Stefan liebt keine Person der Grundmenge und wird auch von keiner anderen Person geliebt.

Mathe für Nicht-Freaks: Vorlage:Frage

Zusammenfassung: Um eine zweistellige Beziehung in einer Grundmenge G zu modellieren, können wir eine neue Menge B definieren, die all diejenigen Paare (x,y) der Objekte x und y aus G enthält, die in Beziehung zueinander stehen. Damit ist BG×G.

Modellierung der Beziehung „x studiert y“

Mit der Liebesbeziehung haben wir ein Beispiel für eine Beziehung von Objekten innerhalb einer Menge kennen gelernt. Wie können wir Beziehungen von Objekten unterschiedlicher Mengen modellieren?

Nehmen wir hierzu die Beziehung „x studiert y“. Dabei sei M die Menge der Menschen und F die Menge der Studienfächer. Um nun die Beziehung „x studiert y“ zu beschreiben, definieren wir eine neue Menge S derjenigen Paare (x,y) mit xM und yF, so dass der Mensch x das Fach y studiert. So wird die Beziehung „x studiert y“ modelliert durch die Menge S={(x,y)|x studiert y}. Es ist damit SM×F.

Auf der linken Seite siehst du ein konkretes Beispiel für diese Art der Modellierung. Hier sind Hannes, Anna und Julia Studenten, während Max nicht studiert. Hannes studiert Geografie und Anna und Julia studieren Mathematik. Das Studienfach Kommunikationswissenschaften wird in unserem Beispiel von niemandem studiert.

Mathe für Nicht-Freaks: Vorlage:Hinweis

Modellierung von dreistelligen Beziehungen

Relation „x lernt y beim Lehrer z“

Zum Schluss schauen wir uns ein Beispiel für eine Beziehung an, in der drei Objekte involviert sind. Ein Beispiel für eine solche Beziehung ist die Relation „x lernt y beim Lehrer z“. Dabei sind x und z Menschen der Menge M und y ein Schulfach der Menge F.

Diese Beziehung beschreiben wir über ein 3-Tupel. Wir definieren eine neue Menge R von 3er-Tupeln (x,y,z) mit x,zM und yF für die gilt, dass der Mensch x beim Lehrer z das Schulfach y lernt. Es ist also R={(x,y,z)|x lernt y beim Lehrer z}.

Auf der rechten Seite siehst du eine Abbildung, die diese Modellierung veranschaulicht. Hier ist Anna Lehrerin der Fächer Mathematik und Geografie. Julia ist Schülerin im Mathematikunterricht und Hannes Schüler im Geografieunterricht bei Anna. Max ist weder Schüler noch Lehrer. Außerdem gibt es in unserem Beispiel weder Schüler noch Lehrer für das Fach Kunst.

Definitionen

Aus den obigen Beispielen lässt sich ein Prinzip ablesen, wie Relationen in der Mathematik modelliert werden. Sei dazu R eine n-stellige Relation zwischen den Mengen A1 bis An. Dies bedeutet, dass R eine Relation ist, die zwischen n Objekten a1 bis an besteht und dass a1A1, a2A2, …, anAn ist. Wie wird R in der Mathematik modelliert?

R wird modelliert als Menge von n-Tupeln (a1,a2,,an) der Objekte a1 bis an mit a1A1, a2A2, …, anAn. Dabei enthält R genau diejenigen n-Tupel von Objekten, die in Relation zueinander stehen. Somit ist R eine Teilmenge des kartesischen Produkts A1×A2××An. Zur Erinnerung: A1×A2××An ist die Menge aller n-Tupel (a1,a2,,an) mit a1A1, a2A2, …, anAn. Die Relation R ist daher eine Teilmenge von A1×A2××An.

Mathe für Nicht-Freaks: Vorlage:Definition

Diese Art der Relation kann nicht die Qualität einer Relation beschreiben. Entweder stehen bestimmte Objekte in Relation zueinander oder nicht, aber sie können nicht mehr oder weniger in Relation zueinander stehen. Im Beispiel der Liebesbeziehung bedeutet dies, dass entweder x die Person y liebt oder nicht. Jedoch können wir mit Hilfe der obigen Definition nicht beschreiben, dass x die Person y mehr liebt als die Person z oder dass x die Person y mag, aber nicht liebt.

Die häufigste Art der Relation ist die binäre Relation:

Mathe für Nicht-Freaks: Vorlage:Definition

Für eine binäre Relation RA×B gibt es eine eigene Schreibweise für die Relation zwischen zwei Objekten a und b. Um auszudrücken, dass a mit b in Relation steht, kann man neben (a,b)R auch aRb schreiben. Ein Beispiel hierfür ist die Relation <:={(x,y)2|x ist kleiner als y}, die „x ist kleiner als y“-Relation auf den reellen Zahlen (hier ist „<“ das Zeichen für die Relation). Anstatt nun (2,3)< zu schreiben (was bedeutet, dass 2 kleiner als 3 ist), kann man auch 2<3 schreiben, wie du es bereits aus der Schule kennst.

Mathe für Nicht-Freaks: Vorlage:Frage

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