Mathematik: Topologie: Konvergenz

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Filter und Konvergenz

In diesem Abschnitt geht es darum, im allgemeinen topologischen Rahmen Folgen, Grenzwerte und Häufungspunkte zu definieren. Diese Definitionen, bzw. die Schlussfolgerungen daraus, können wir dann mit den bekannten Sätzen aus der Analysis vergleichen. Dabei können wir überprüfen, ob die bisherigen Definitionen und Sätze der Topologie "vernünftig" sind. Das heißt, ob sie auch dieselben Ergebnisse wie die Analysis liefern.

Topologie: Vorlage:Definition

Topologie: Vorlage:Definition

Anhand der Konvergenz definiert man in der Analysis die Stetigkeit. Man kann nun fragen, ob man auch die Stetigkeit von Abbildungen topologischer Räume durch konvergente Folgen charakterisieren kann. Es gilt zumindest folgender Zusammenhang.

Satz: Seien X,Y topologische Räume und f:XY eine in xX stetige Abbildung. Für jede Folge (xn)n, die gegen x konvergiert, konvergiert die Folge (f(xn))n gegen f(x).

Beweis: Sei U eine Umgebung von f(x). Wegen der Stetigkeit von f ist dann f1(U) eine Umgebung von x. Sei nun (xn)n eine Folge, die gegen x konvergiert. Dann existiert eine Zahl N, so daß xnf1(U) und damit auch f(xn)U für alle n>N gilt. Das bedeutet aber die Konvergenz von (f(xn))n gegen f(x).  

Seien X,Y wie oben, xX und f:XY eine Abbildung. Nehmen wir nun an, daß für jede gegen x konvergente Folge (xn)n die Folge (f(xn))n gegen f(x) konvergiert. Wir wollen dann die Stetigkeit von f in x beweisen. Sei dazu U eine Umgebung von f(x). Gesucht ist nun eine Umgebung V von x, die ganz in U abgebildet wird, also f(V)U. Im n beweist man die Existenz einer solchen Umgebung per Widerspruch. Man nimmt zunächst an, daß keine solche Umgebung existiert. In jeder Umgebung V von x gibt es dann einen Punkt yV mit f(y)U. Nun macht man sich zunutze, daß jede Umgebung von x eine offene Kugel um x mit Radius 1/n enthält, wenn n genügend groß ist. Durch diese Tatsache ist sichergestellt, daß eine Folge von Punkten (xn)n mit xn1n(x) für alle n gegen x konvergiert. Nach unserer Annahme kann man nun aus jeder offenen Kugel ein xn so wählen, daß f(xn)U ist. Dann konvergiert die Folge (xn)n gegen x, aber die Folge (f(xn))n konvergiert im Widerspruch zur Voraussetzung nicht gegen f(x).

Dieses Vorgehen kann man ohne große Änderung auf topologische Räume übertragen, die das 1. Abzählbarkeitsaxiom erfüllen. Dann gibt es nämlich abzählbar viele Umgebungen (Bi)i von x, so daß jede beliebige Umgebung von x mindestens eine der Umgebungen Bi enthält. Da die Umgebungen Bi nicht notwendig ineinanderliegen wie die offenen Kugeln um x, betrachtet man nicht direkt die einzelnen Umgebungen Bi, sondern endliche Durchschnitte der Bi. Aus jeder der Mengen B1,B1B2,B1B2B3 usw. und allgemein i=1nBi wählt man nun ein xn mit f(xn)U. Dann konvergiert wieder die Folge (xn)n gegen x, aber die Folge (f(xn))n konvergiert nicht gegen f(x).


Aus diesen Überlegungen folgt sofort der folgende

Satz: Seien X,Y topologische Räume, f:XY eine Abbildung und X erfülle das 1. Abzählbarkeitsaxiom. Sei weiter xX, und für jede gegen x konvergente Folge (xn)n konvergiere die Folge (f(xn))n gegen f(x). Dann ist f stetig in x.


Auf allgemeine topologische Räume läßt sich das obige Argument aber nicht übertragen, denn ohne eine abzählbare Umgebungsbasis sind die Folgen gewissermaßen zu kurz. Es ist aber nicht nur dieses Argument, das in allgemeinen Räumen nicht funktioniert, sondern es gibt auch echte Gegenbeispiele. Dazu sei X={f:[0,1][0,1]} die Menge aller Abbildungen vom Intervall reeller Zahlen [0,1] in das Intervall [0,1]. Die Abbildungen brauchen nicht stetig zu sein.

Für jede reelle Zahl t[0,1] hat man eine Projektion pt:X[0,1], pt(f):=f(t). Die Topologie auf der Menge X sei nun die Initialtopologie bezüglich dieser Projektionen (pt)t[0,1]. Eine Subbasis dieser Topologie ist gegeben durch die Mengen der Form pt1(O),O offen in [0,1]. In anderer Schreibweise sind das die Mengen {f:[0,1][0,1]f(t)O},O offen. Die endlichen Durchschnitte solcher Mengen i=1n{ff(ti)Oi}={ff(s)Oi,s{t1,t2,...,tn}} bilden eine Basis der Topologie. Diese Durchschnitte sind Mengen von Abbildungen, die in den endlich vielen Punkten t1,t2,...,tn einen Wert in den zugehörigen offenen Mengen O1,O2,...,On annehmen.


Sei nun die Menge AX definiert als A:={ff(t)=1  an endlich vielen t[0,1] und 0 sonst  }. Sei weiter xX definiert durch x(t)=1 für alle t[0,1]. In jeder Umgebung U von x gibt es eine offene Menge B aus der Basis der Topologie mit xBU. B läßt sich aber schreiben als {ff(s)Oi,s{t1,t2,...,tn}} für geeignete t1,...,tn, und wegen xB gilt auch gB für alle Abbildungen g:[0,1][0,1] mit g(s)=1 für s{t1,t2,...,tn}. Definiere nun eine Funktion gBX durch gB(s)=1,s{t1,t2,...,tn} und gB(s)=0 sonst. Dann ist gBB und gBA. Folglich ist gBBAUA und das bedeutet xA.


Sei jetzt A*=A{x} mit der Unterraumtopologie und ϕ:A* eine Funktion mit ϕ(x)=1 und ϕ(f)=0 für fA. Dann ist ϕ nicht stetig in x. Wegen xA ist für jede Umgebung V von x VA, es gibt also ein fV mit ϕ(f)=0. Betrachtet man z.B. die offene Umgebung U=]1/2,3/2[ von ϕ(x)=1, so kann es keine Umgebung von x geben, die ganz in U abgebildet wird.

Sei andererseits (xn)n eine Folge in A, die gegen x konvergiert. Betrachte die Menge E aller Zahlen t[0,1], für die es mindestens ein Folgenglied xm gibt mit xm(t)=1. Da jede Abbildung xm nur an endlich vielen Stellen den Wert 1 hat, und da die Folge (xn)n abzählbar groß ist, ist auch die Menge E nur abzählbar groß. Daher ist [0,1]E. Sei s[0,1]E. Nach Definition von E ist dann xm(s)=0 für alle m. Wähle die offene Umgebung U=ps1(]1/2,1])={fA1/2<f(s)1} von x. Dann ist xmU für alle m. U enthält also kein einziges der Folgenglieder, und das bedeutet, daß (xn)n nicht gegen x konvergiert. Es kann also keine gegen x konvergente Folge in A geben. Betrachtet man nun Folgen (xn)n in A*, so können diese nur dann gegen x konvergieren, wenn sie ab einem bestimmten N gleich x sind, also xm=x für m>N.

Zusammengefaßt haben wir eine Funktion ϕ:A*, die in x nicht stetig ist, aber für jede gegen x konvergente Folge (xn)n in A* konvergiert (f(xn))n wegen xm=x für genügend große n gegen f(x).

Aus der Konvergenz von Folgen und deren Funktionswerten läßt sich also im Allgemeinen nicht auf die Stetigkeit schließen.


Es gibt eine ähnliche Situation bei der Charakterisierung des Abschlusses einer Teilmenge AX eines topologischen Raumes X. Im reellen Raum n kann man zeigen, daß ein Punkt x genau dann im Abschluß einer Menge A liegt, wenn es in der Menge A eine Folge (xn)n gibt, die gegen x konvergiert. Eine Richtung funktioniert auch im allgemeinen Rahmen, denn es gilt der folgende

Satz: Ist AX eine Teilmenge des topologischen Raumes X und ist (xn)n eine Folge in A, die gegen den Punkt x konvergiert, dann ist xA.

Beweis: Sei U eine Umgebung von x. Wegen der Konvergenz der Folge gibt es ein N mit xmU für alle m>N. Nach Voraussetzung ist xnA für alle n. Das heißt aber UA und das bedeutet xA.  


Die andere Richtung funktioniert im Allgemeinen nicht, wie das letzte Beispiel zeigt. Dort gab es den Punkt x:[0,1][0,1],x(t)=1 im Abschluß der Menge A, aber keine gegen x konvergente Folge.

Allerdings kann man die andere Richtung des Satzes für Räume zeigen, die das 1. Abzählbarkeitsaxiom erfüllen.

Satz: Sei X ein topologischer Raum, der das 1. Abzählbarkeitsaxiom erfüllt, A eine Teilmenge von X und xA. Dann gibt es eine Folge (xn)n in A, die gegen x konvergiert.

Beweis: Sei (Bi)i eine abzählbare Umgebungsbasis von x. Wegen xA ist A(i=1nBi) für alle n. Wähle nun für jedes n ein xnA(i=1nBi). Dann ist die Folge (xn)n in A. Sei nun U eine Umgebung von x. Da die Bi eine Umgebungsbasis bilden, gibt es ein N mit BNU. Für jedes n>N gilt dann xni=1nBii=1NBiBNU, und das bedeutet die Konvergenz der Folge gegen x.  


Für die Verallgemeinerung der Sätze braucht man ein allgemeineres Konzept der Konvergenz. Im Folgenden sollen zwei solcher Konzepte vorgestellt werden. Das erste ist das Konzept des Netzes, das man auch Moore-Smith Folge nennt.

Topologie: Vorlage:Definition

Beispiele

  • Die Menge der natürlichen Zahlen mit der üblichen Ordnung ist gerichtet.
  • Die reellen Zahlen mit der üblichen Ordnung sind ebenfalls gerichtet.

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Die Abbildung ϕ aus der vorstehenden Definition ist eine Vorschrift, die jedem Element iI einen Wert ϕ(i)=xiX zuordnet. Man kann daher die gerichtete Menge I als Indexmenge auffassen und schreibt für das Netz auch (xi)iI. Aus dieser Schreibweise wird auch ersichtlich, warum wir den gerichteten Mengen den Namen I gegeben haben. Der Begriff Folge aus der Bezeichnung Moore-Smith Folge ist ebenfalls leichter ersichtlich.

Nimmt man die natürlichen Zahlen als gerichtete Menge, so ist ein Netz ϕ:X, oder in gewohnter Schreibweise (xn)n, nichts anderes als eine Folge in X.

Sei nun X ein topologischer Raum, xX und 𝒰(x) die Menge aller Umgebungen von x. Sei die Relation gegeben durch U1U2, wenn U2U1 gilt. Dann ist 𝒰(x) eine gerichtete Menge. Wählt man für jede Umgebung U von x einen Punkt xuU aus, so bildet die Familie (xu)U𝒰(x) ein Netz, das gegen x konvergiert.

Was noch fehlt, ist der Begriff der Konvergenz für die soeben eingeführten Netze.

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Kommen wir nun zu der allgemeinen Version der obigen Sätze.

Satz: Seien X,Y topologische Räume, xX und f:XY eine Abbildung. f ist genau dann stetig in x, wenn für jedes gegen x konvergente Netz (xi)iI das Netz (f(xi))iI gegen f(x) konvergiert.

Beweis: Sei zunächst f stetig in x. Sei weiter V eine Umgebung von f(x). Wegen der Stetigkeit ist f1(V) eine Umgebung von x. Ist nun (xi)iI ein gegen x konvergentes Netz, so gibt es ein i0I mit xif1(V) für i0i. Dann ist aber f(xi)V für alle i0i, und das ist die Konvergenz von (f(xi))iI gegen f(x).

Konvergiere jetzt (f(xi))iI gegen f(x) für jedes gegen x konvergente Netz (xi)iI. Angenommen, f ist nicht stetig in x. Dann gibt es eine Umgebung V von f(x), deren Urbild keine Umgebung von x ist. In jeder Umgebung U von x gibt also mindestens ein xu, so daß f(xu)V. Nach obiger Bemerkung ist durch die (xu)U𝒰(x) ein Netz gegeben, das gegen x konvergiert. Nach Wahl der xu konvergiert das Netz (f(xu))U𝒰(x) aber nicht gegen f(x) im Widerspruch zur Voraussetzung. f muß also stetig in x sein.  


Satz: Sei AX eine Teilmenge eines topologischen Raumes X. Ein Punkt xX ist genau dann im Abschluß A von A, wenn es ein Netz in A gibt, das gegen x konvergiert.

Beweis: Sei zunächst (xi)iI ein Netz in A, das gegen xX konvergiert. Dann ist einerseits xiA für alle iI, und andererseits gibt es wegen der Konvergenz in jeder Umgebung U von x mindestens ein xi. Also ist UA, und daraus folgt xA .

Sei nun xA. Für jede Umgebung U von x ist dann UA. Man kann also für jede Umgebung U ein xu wählen mit xuUA. Damit hat man ein Netz in A, das gegen x konvergiert.  


Nach den Netzen soll jetzt wie versprochen das zweite Konzept vorgestellt werden, mit dem die Konvergenz von Folgen verallgemeinert werden kann.

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Beispiele

  • Ist X ein topologischer Raum und xX, dann ist die Menge 𝒰(x) aller Umgebungen von x ein Filter. 𝒰(x) heißt auch Umgebungsfilter von x.
  • Ist X eine Menge und AX eine nicht leere Teilmenge von X, Dann ist die Menge ={FXAF} aller Obermengen von A ein Filter.


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Beispiele

  • Ist 𝔓(X) eine Menge von Teilmengen von X, so daß , und mit der Eigenschaft, daß es zu je zwei Mengen B1,B2 eine Menge B3 gibt mit B3B1B2, dann ist eine Filterbasis. Der von erzeugte Filter ist gegeben durch ={FXB, s.d. BF}. Der Filter besteht also aus allen Obermengen der Mengen aus .
  • Durch ={]a,[ a} wird eine Filterbasis definiert. Der dadurch erzeugte Filter heißt Fréchet-Filter auf .
  • Ist X ein topologischer Raum und (xn)n eine Folge in X, so bilden die Endstücke der Folge, also die Mengen Bn={xiXi>n} eine Filterbasis.


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Wenn wir Abbildungen anhand von Filtern untersuchen wollen, müssen wir zunächst noch überlegen, was denn eine Abbildung mit einem Filter anstellt. Seien dazu X,Y topologische Räume und f:XY eine Abbildung, die nicht stetig zu sein braucht. Weiter sei ein Filter auf X. Betrachten wir jetzt das System 𝒢 aller Mengen f(F)Y, F, im Hinblick auf die Filtereigenschaften.

  1. , also ist auch 𝒢
  2. Seien G1,G2𝒢. Dann gibt es zwei Filtermengen F1,F2 mit f(F1)=G1 und f(F2)=G2. Da ein Filter ist, ist F1F2 und f(F1F2)𝒢. Nun ist f(F1F2)={yYxF1F2f(x)=y}{yYxF1f(x)=y}=f(F1)=G1. Ebenso ist f(F1F2)f(F2)=G2, woraus f(F1F2)(G1G2) folgt, aber leider gilt die Gleichheit f(F1F2)=G1G2 nicht.

Das System 𝒢 bildet daher zwar keinen Filter, aber für eine Filterbasis reicht die Teilmengenbeziehung in Punkt 2 aus.

Wir kommen damit zu folgender

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Mithilfe der Konvergenz von Filtern können wir nun ebenfalls die Sätze über die Stetigkeit und den Abschluß einer Menge verallgemeinern.


Satz: Seien X,Y topologische Räume, f:XY eine Abbildung und xX. f ist genau dann stetig in x, wenn für jeden gegen x konvergenten Filter auf X der Bildfilter f() gegen f(x) konvergiert.

Beweis: Sei zunächst f stetig in x, und sei weiter ein gegen x konvergenter Filter. Sei V eine Umgebung von f(x). Wegen der Stetigkeit ist U=f1(V) eine Umgebung von x. Da gegen x konvergiert, ist feiner als der Umgebungsfilter von x. Das bedeutet aber, daß U eine Filtermenge ist. Nun ist f(U)V. Wegen f(U)f() ist dann auch Vf(). Die Umgebungen von f(x) sind also Filtermengen von f(). Das bedeutet, daß f() feiner als der Umgebungsfilter von f(x) ist und daher gegen f(x) konvergiert.

Konvergiere nun andererseits der Bildfilter eines jeden gegen x konvergenten Filters gegen f(x). Betrachte jetzt den Umgebungsfilter 𝒰(x) von x, der offensichtlich gegen x konvergiert. Nach Voraussetzung konvergiert dann das Bild des Umgebungsfilters f(𝒰(x)) gegen f(x), das heißt, daß Vf(𝒰(x)) für jede Umgebung V von f(x) gilt. Nun ist die Menge {f(U)U𝒰(x)} eine Basis von f(𝒰(x)). Für jede Umgebung V von f(x) gibt es daher eine Basismenge f(U)V. Das ist aber gerade die Stetigkeit von f in x.  


Satz: Sei X ein topologischer Raum, xX und AX eine Teilmenge von X. Dann ist xA genau dann, wenn es einen gegen x konvergenten Filter auf X gibt mit A.

Beweis: Sei zunächst xA. Dann ist UA für jede Umgebung U von x. Weiter gibt es zu je zwei Umgebungen U1 und U2 eine Umgebung U3 mit U3U1U2. Daraus folgt U3A(U1A)(U2A). Die Mengen der Form UA, wobei U eine Umgebung von x ist, bilden also eine Filterbasis. Sei der von dieser Basis erzeugte Filter. Da UAU für jede Umgebung U gilt, ist feiner als der Umgebungsfilter von x, und das heißt, daß gegen x konvergiert. Ebenso ist UAA für jede Umgebung U und daraus folgt A.

Sei jetzt ein Filter mit A, der gegen x konvergiert. Wegen der Konvergenz gehört jede Umgebung U von x und damit auch UA zu . Wegen ist dann UA für jede Umgebung U von x, und das bedeutet xA.  


Topologie: Vorlage:Definition


Satz: Sei X ein topologischer Raum und ein Filter auf X. Dann gibt es einen Ultrafilter mit .

Beweis: Sei Φ die Menge der Filter auf X, die feiner als sind. Dann ist Φ zusammen mit der Teilmengenrelation eine partiell geordnete Menge. Sei nun Φ eine linear geordnete Teilmenge von Φ. Dann definiere den Filter 𝒮:=*Φ* als Vereinigung aller Filter aus Φ. Zunächst ist 𝒮 ist ein Filter, denn

  1. die leere Menge ist in keinem der Filter *Φ, also auch nicht in der Vereinigung 𝒮.
  2. Seien F11*,F22*. Da Φ linear geordnet ist, ist entweder 1*2* oder 2*1*. Nehmen wir ohne Beschränkung der Allgemeinheit an, daß 1*2* ist. Dann ist auch F12* und es folgt F1F22*𝒮.
  3. Ist F𝒮, so gibt es ein *Φ mit F*. Ist nun F eine Obermenge F, also FF, so ist F*, weil * ein Filter ist. Dann ist F aber auch in der Vereinigung 𝒮.

Nach Definition von 𝒮 gilt weiter *𝒮 für alle *Φ, 𝒮 ist also eine obere Schranke von Φ bezüglich der Relation .

Damit haben wir gezeigt, daß jede linear geordnete Teilmenge ΦΦ von Φ eine obere Schranke hat. Nach dem Zorn'schen Lemma gibt es nun ein maximales Element in Φ. Dieses maximale Element ist der gesuchte Ultrafilter. ( ist ein Filter wegen Φ, und da maximal ist, gibt es keinen feineren Filter.)  


Satz: Sei X ein topologischer Raum und ein Ultrafilter auf X. Für jede Teilmenge A von X gilt dann A oder (XA).

Beweis: Sei A eine Teilmenge von X. Angenommen, es gibt eine Filtermenge F1 mit F1(XA)=. Dann folgt F1A und damit A. Sei also nun F(XA) für alle F. Dann ist die Menge ={F(XA)F} die Basis eines Filters *, der feiner als ist. Da aber ein Ultrafilter ist, folgt *= und damit (XA).  



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