Mathe für Nicht-Freaks: Cauchysches Verdichtungskriterium: Unterschied zwischen den Versionen

Aus testwiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen
imported>Who2010
 
(kein Unterschied)

Aktuelle Version vom 31. Juli 2022, 13:09 Uhr

{{#invoke:Mathe für Nicht-Freaks/Seite|oben}}

In diesem Kapitel wollen wir das Verdichtungskriterium oder auch Kondensationskriterium (nach Augustin Louis Cauchy) behandeln. Es bietet die Möglichkeit, die Konvergenz beziehungsweise Divergenz einer Reihe k=1ak auf die der verdichteten Reihe k=02ka2k zurückzuführen. Genauer besagt das Kriterium, dass die Reihe genau dann konvergiert, wenn die verdichtete Reihe konvergiert. Um das Kriterium herzuleiten, verwenden wir dieselben Ideen, die wir für die Divergenz der harmonischen Reihe k=11k beziehungsweise die Konvergenz der verallgemeinerten harmonischen Reihe k=11kα für α>1 benutzt haben.

Wiederholung und Herleitung des Kriteriums

Für die Divergenz der harmonischen Reihe k=11k hatten wir die 2n-te Partialsumme k=12n1k nach unten wie folgt abgeschätzt: Vorlage:Einrücken

Die Frage ist nun, inwieweit wir diese Konzepte auf eine allgemeine Reihe k=1ak mit denselben Eigenschaften wie die harmonische Reihe anwenden können. Im Wesentlichen haben wir bei der Abschätzung verwendet, dass die Glieder der harmonischen Reihe nichtnegativ und monoton fallend waren.

Sei also k=1ak eine Reihe mit nichtnegativen Gliedern und akak+1 für alle k. Dann gilt Vorlage:Einrücken

Also haben wir k=12nak nach unten durch 12k=0n2ka2k abgeschätzt. Divergiert k=02ka2k und damit auch 12k=02ka2k, so divergiert k=12nak nach dem Minorantenkriterium. Da die Folge (k=12nak)n eine Teilfolge der Partialsummenfolge (k=1ak)n ist und da aus der Divergenz einer Teilfolge die Divergenz der gesamten Folge folgt, muss auch k=1ak divergieren. Über das Prinzip der Kontraposition erhält man: Konvergiert k=1ak, so konvergiert auch k=02ka2k.

Des Weiteren hatten wir für die Konvergenz der verallgemeinerten harmonischen Reihe k=11kα mit α>1 die n-te Partialsumme k=1n1kα für n2m+11 nach oben durch die konvergente geometrische Reihe i=0m(12α1)i abgeschätzt. Dazu haben wir die folgende Abschätzung verwendet:

Vorlage:Einrücken

Dies versuchen wir nun wieder auf eine Reihe k=1ak mit nichtnegativen Gliedern und ak+1ak für alle k zu verallgemeinern: Sei n2m+11, dann gilt

Vorlage:Einrücken

Damit haben wir k=1nak nach oben durch k=0n2ka2k abgeschätzt. Damit folgt: Konvergiert die Reihe k=02ka2k, so konvergiert auch die Reihe k=1ak.

Insgesamt haben wir die Äquivalenz der Konvergenz der Reihe k=1nak und der verdichteten Reihe k=02ka2k gezeigt. Dieses Resultat ist das Verdichtungskriterium für Reihen. Es ist durchaus nützlich, da es Beispiele von Reihen gibt, bei denen die Konvergenz beziehungsweise Divergenz der verdichteten Reihe wesentlich leichter zu bestimmen ist als bei der ursprünglichen Reihe.

Mathe für Nicht-Freaks: Vorlage:Satz

Mathe für Nicht-Freaks: Vorlage:Hinweis

Mathe für Nicht-Freaks: Vorlage:Warnung

Anwendungsbeispiele

Datei:Cauchy Verdichtungssatz für Reihenkonvergenz.webm

Mathe für Nicht-Freaks: Vorlage:Beispiel

Mathe für Nicht-Freaks: Vorlage:Aufgabe

{{#invoke:Mathe für Nicht-Freaks/Seite|unten}}