Mathematrix: MA TER/ Theorie/ Integralrechnung

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Was ist ein Integral

<section begin="ErklIntA" />{{#lsth:Mathematrix:_Werkzeuge/_Links|Integrieren}} Für jede Rechnung gibt es eine Gegenrechnung, z.B. sind Division und Multiplikation Gegenrechnungen voneinander. Das Integral ist quasi (nicht aber genau) die Gegenrechnung der Ableitung. Für die Ableitung einer Funktion müssen wir die Einheit der y-Achse durch die Einheit der x-Achse dividieren. Für die Berechnung der Einheit eines Integrals müssen wir hingegen die Einheiten der Achsen multiplizieren. Wenn wir dies tun, dann berechnen wir allerdings eine Fläche. <section end="ErklIntA" />Das Beispiel aus der geradlinigen Bewegung, das wir auch in der Erklärung der Ableitung benutzt haben, wird den Zusammenhang etwas übersichtlicher machen.<section begin="ErklIntA" />

Fläche in einem v-t Diagramm

Wenn wir die Fläche des schattierten Rechtecks im v-t Diagramm berechnen wollen, können wir die Formel für die Fläche eines Rechtecks benutzen: Fläche ist Länge mal Breite, A=a⋅b. Allgemein wird eine Fläche in Flächeneinheiten berechnet, z.B. in m² oder cm². Die Fläche in einem Diagramm ist allerdings, genauso wie die Steigung, etwas Besonderes. In unserem Rechteck hier, ist die Breite des Rechtecks auf der y-Achse, die hier die Geschwindigkeit darstellt. Daher sind die Einheiten der Breite beispielsweise Meter pro Sekunde (m/s). Die Länge des Rechtecks steht auf der x-Achse und sie stellt die Zeit dar. Daher sind die Einheiten der Länge beispielsweise Sekunden (s). Wenn man die Einheiten multipliziert, ergibt sich:

mss=m

Die Einheit für die Fläche in diesem Diagramm ist daher doch einfach Meter m (und nicht Quadratmeter)! Meter ist die Einheit einer Strecke. Also:

Die Fläche zwischen Kurve und x-Achse in einem v-t Diagramm zeigt uns die zurückgelegte Strecke.

In unserem Beispiel hier, wenn die Einheit für die y-Achse m/s ist und für die x-Achse s, wären es dann 2⋅3=6 m. Das bedeutet: bei einer konstanter Geschwindigkeit von 2 m/s werden nach 3 s 6m zurückgelegt. Selbstverständlich müssen in diesem Fall die Einheiten der x und der y Achse übereinstimmen, sonst müssen wir eine der beiden umrechnen.

Allgemeiner sind die Einheiten der Fläche in irgendeinem Diagramm die Einheiten der y-Achse mal die Einheiten der x-Achse. <section end="ErklIntA" /><section begin="ErklIntB" /> Im Fall einer konstanten Funktion, wie im Beispiel mit dem Rechteck, entspricht die berechnete Fläche tatsächlich der Regel für die Berechnung eines Integrals:

f(x)=axn  f(x)dx=axn+1n+1+C

Im Fall einer konstanten Funktion ist die Hochzahl Null:

f(x)=a=ax0  f(x)dx=ax0+10+1=ax

Es ist allerdings so, dass ein Integral zwischen zwei Werten berechnet wird. Im Beispiel mit dem Rechteck wird die Fläche zwischen den Stellen 0 und 3. In diesem Fall entfällt die Konstante (hier C), die bei der Berechnung der Integralfunktion (auch Stammfunktion genannt) immer vorkommt. Tatsächlich:

f(x)=2  F(x)=f(x)dx=2x+C

Zwischen den Stellen x=0 und x=3 gilt dann:

F(3)F(0)=23+C(20+C)=6 (m)

Bei der Berechnung eines sogenannten bestimmten Integrals entfällt die Konstante.

Wie ist es bei der Berechnung des Integrals einer linearen Funktion? Nehmen wir wieder das Beispiel eines v-t Diagramms:

v-t Diagramm bei konstanter Beschleunigung

Die Steigung (nennen wir sie hier m) in diesem Fall stellt eine Beschleunigung (a) dar: Steigung m:ΔvΔt=a (Geschwindigkeitsänderungsrate, also Beschleunigung). Der y-Achsenabschnitt ist hier v1

v(t)=at+v1

Wie ist es jetzt nach der allgemeinen Formel mit dem Integral?

F(t)=v(t)dt=at22+v1t+C

Zwischen den Stellen 0 und t gilt dann
(nicht vergessen: a=ΔvΔt und die Zeitänderung: Δt=t0=t):

F(t)F(0)=at22+v1t+C(a022+v10+C)=ΔvΔtΔt22+v1t=ΔvΔt2+v1t

Das ist allerdings ganz genau die Fläche unterhalb der linearen Funktion, also zwischen linearer Funktion und x-Achse und zwischen den zwei Stellen 0 und t. Das ist ja die Fläche des Dreiecks ΔvΔt2 und des Rechtecks v1t. Das Integral also entspricht einer Fläche: zwischen Funktion und x-Achse und zwischen zwei Stellen der Funktion. So können wir das Integral verstehen:

Dem Integral entspricht eine Fläche. {{#lsth:Himmelsgesetze_der_Bewegung/_Diagramme:_Vertiefung|Fläche in einem a-t, in einem s-t und in einem allgemeineren Diagramm}} Die Integrale von Potenzfunktionen und ihre Kombinationen können wir mit Hilfe der Regel f(x)=axn  f(x)dx=axn+1n+1+C berechnen. Für andere Funktionen gibt es entsprechende Formeln.


Schauen wir jetzt, wie wir das Integral etwas genauer (aber doch immer noch nicht streng) definieren können. Um eine Ableitung zu berechnen benutzt man die Idee des Grenzwertes eines Differenzquotienten:

f(x)=limΔx0f(x+Δx)f(x)Δx

Der Grenzwert des Differenzquotienten wird in einer Darstellung der Ableitung als sogenannter Differentialquotient dargestellt:

f(x)=limΔx0f(x+Δx)f(x)Δx=d f(x)d x

Obwohl man mit Differentialen nicht wie bei normalen Variablen arbeiten soll, stellen wir uns vor, dass das möglich wäre:

f(x)=limΔx0 (f(x+Δx)f(x))limΔx0 Δx=limΔx0 (f(x+Δx)f(x))dxf(x)dx=limΔx0 (f(x+Δx)f(x))

Stellen wir uns dazu vor, dass die Gegenrechnung der Grenzwertberechnung (also der Ableitung) das Integral ist:

xx+Δxf(x)dx=f(x+Δx)f(x)

Obwohl der Vorgang streng mathematisch gesehen nicht erlaubt ist, stimmt unseres Ergebnis schon: Das Integral der Ableitung einer Funktion zwischen zwei Stellen der Funktion xx+Δxf(x)dx ist soviel wie die Differenz der Werte der Funktion zwischen diesen Stellen f(x+Δx)f(x).

Dieses Integral der Ableitung der Funktion ist die Fläche unterhalb der Ableitungsfunktion zwischen diesen Stellen. Die Geschwindigkeit beispielsweise ist die Ableitung der zurückgelegten Strecke auf die Zeit, das Integral der Funktion der Geschwindigkeit (also die Fläche unterhalb des Diagramms der Geschwindigkeit) auf Zeit wird daher die zurückgelegte Strecke selber sein:

tt+Δtv(t)dt=s(t+Δt)s(t)s(t)=v(t)

Das Integral einer linearen Funktion ist leicht zu berechnen, das ist die Summe eines Dreiecks und eines Rechtecks. Wie kann man das Integral für eine allgemeine Kurve berechnen. Eine Idee dafür sehen wir im Bild. Man teilt das Intervall auf der x-Achse zwischen den erwünschten Stellen in immer kleiner werdende Teile. Dadurch kann man Rechtecke aufbauen, die die ganze Fläche annähern. Je mehr und kleiner die Teile werden, desto genauer ist die Annäherung. Für verschwindenden Teile, also für den Grenzwert Δx0, der nicht streng genommen das Differential dx ist, wird die Fläche der Rechtecke genau soviel wie die gefragte Fläche unter der Kurve sein, das wird keine Annäherung mehr sein. So können wir uns das Integrieren vorstellen. Man kann tatsächlich auch dazu (sogar streng genommen) zeigen, dass das Integral etwas wie die "Gegenrechnung" der Ableitung ist.

<section end="ErklIntB" />

Integral von Potenzfunktionen

{{#lsth:Mathematrix:_Werkzeuge/_Links|Integral von Potenzfunktionen}}Es gilt:

(axn)dx=axn+1n+1+Cfür n1und
ax1dx=lnx+Cfür n=1

Hier werden wir uns nur damit beschäftigen, wie wir die Stammfunktion einer Funktion finden können oder anders gesagt, wie wir eine Funktion integrieren können.

Das Integrieren können wir als die Gegenrechnung der Ableitung begreifen. Das Symbol dafür ist f(x)dx.Für das Integrieren der Potenzfunktionen gilt die allgemeine Regel:

pn(x)=axnpn(x)dx=axn+1n+1+C

Die Hochzahl wird also um eins erhöht und es wird durch die neue (erhöhte) Hochzahl dividiert. Dazu wird ein Konstante addiert, die von der jeweiligen Aufgabe abhängig ist.

Die Hochzahl n kann irgendeine reelle Zahl sein mit einer einzigen Ausnahme: Wenn n=1 ist, gilt diese Regel nicht. Um der Sache etwas näher zu kommen, fangen wir mit den Ableitungen an. Die allgemeine Regel ist pn(x)=anxn1. Wenden wir diese Regel für n={3, 2, 1, 0, −1 und −2}.

p3(x)=ax3p3(x)=a3x31=2ax2 (Hochzahl in der Abl. = 2)

p2(x)=ax2p2(x)=a2x21=2ax (Hochzahl in der Abl. = 1)

p1(x)=ax1p1(x)=a1x11=a (Hochzahl in der Abl. = 0)

p0(x)=ax0=ap0(x)=a0x01=0 (Hochzahl in der Abl. wäre −1)

p1(x)=ax1=1xp1(x)=a(1)x11=ax2 (Hochzahl in der Abl. = −2)

p2(x)=ax2=1x2p2(x)=a(2)x21=ax3 (Hochzahl in der Abl. = −3)

Wir sehen, dass in der Ableitung alle Hochzahlen außer −1 vorkommen. Es macht daher irgendwie "Sinn", dass in der "Gegenrechnung" diese Hochzahl "problematisch" sein wird. Das hat damit zu tun, dass in der Ableitung mit 0 multipliziert wird; und die Gegenrechnung (durch Null) ist nicht definierbar. Für das Integral von ax1 gibt es eine besondere Regel:

ax1dx=lnx+C

Dadurch wird auch die "Lücke" in den Ableitungen ergänzt:

f(x)=alnxf(x)=ax1=a1x=ax

Warum müssen wir beim Integrieren immer eine Konstante (hier mit C geschrieben) schreiben? Dafür brauchen wir zuerst eine allgemeinere Regel:

Die Ableitung einer Summe von Funktionen ist die Summe ihrer Ableitungen:

Sei f(x)=g(x)+h(x), dann ist f(x)=g(x)+h(x)

Das Integral einer Summe von Funktionen ist die Summe ihrer Integrale:

Sei f(x)=g(x)+h(x), dann ist f(x)dx=g(x)dx+h(x)dx

Nehmen wir jetzt die allgemeine Regel für das Integral einer Potenzfunktion (ohne die Ausnahme):

pn(x)=axnpn(x)dx=axn+1n+1+C

Leiten wir jetzt das Ergebnis ab:

p(x)=axn+1n+1+Cp(x)=a(n+1)xn+11n+1+0=axn

Wir stellen damit hier zwei Sachen fest:

  • Die allgemeine Regel fürs Integrieren einer Potenzfunktion ist tatsächlich als Gegenrechnung des Ableitens zu konzipieren. Es gibt allerdings einen grundsätzlichen Unterschied zwischen den beiden Richtungen (Ableiten ↔ Integrieren), der erst später erklärt wird.
  • Die Konstante beim Integrieren muss geschrieben werden, um den allgemeinen Fall abzudecken.

Integrale von weiteren Funktionen

{{#lsth:Mathematrix:_Werkzeuge/_Links|Integrale von weiteren Funktionen}}Mit Hilfe der Definition als Grenzwert können wir weitere Ableitungen berechnen, wir brauchen allerdings dafür komplizierteres Wissen über trigonometrische Funktionen und sogenannte "Folgen". Mit Hilfe dieser Mittel können wir dann folgende Ableitungen bestimmen:

f(x)=asinx  f(x)=acosxf(x)=acosx  f(x)=asinx
f(x)=aex  f(x)=aexf(x)=alnx  f(x)=ax1
f(x)=atanx  f(x)=acos2x=a(1+tan2x)

In die Gegenrichtung gibt es die entsprechenden Stammfunktionen ("unbestimmte Integrale"):

f(x)=asinx  F(x)=acosx+Cf(x)=acosx  F(x)=asinx+C
f(x)=aex  F(x)=aex+Cf(x)=a1x  F(x)=aln|x|+C

Sowohl die Ableitung als auch das Integral einer Funktion ist eine neue Funktion. Im Fall der Ableitung zeigt uns diese neue Funktion die Steigung der Anfangsfunktion in Abhängigkeit von der unabhängigen Variable. Die Ableitung f'(x) einer Funktion f(x) ist eine neue Funktion, die uns die Steigung der Funktion f(x) an jeder Stelle x angibt. Das Integral allerdings weist den Unterschied zur Funktion und Ableitung auf, dass es nicht an einer Stelle sondern zwischen zwei Stellen zu berechnen ist.

Fläche zwischen zwei Funktionen

{{#lsth:Mathematrix:_Werkzeuge/_Links|Fläche zwischen zwei Funktionen}}Bei der Integralrechnung kommt oft vor, dass wir die Fläche zwischen zwei Funktionen berechnen wollen. Das hat Anwendungen beispielsweise in Maschinenbau. Die Idee ist in diesem Fall nicht so kompliziert: Aus der Fläche zwischen der Funktion, die im Diagramm weiter oben ist, und x-Achse müssen wir die Fläche zwischen Funktion, die weiter unten ist, und x-Achse subtrahieren. Wir müssen daher die Fläche zwischen der Differenz der beiden Funktion berechnen. Es gibt allerdings eine Sache, auf die wir aufpassen müssen. Wenn die beiden Funktion einen Schnittpunkt haben, kann es sein, dass sie ihre Rolle wechseln. Die Funktion die vorher oben war, kann danach doch unten sein. Daher müssen wir zwei Integrale berechnen.

01}}

In solchen Aufgaben sind elektronische Mitteln notwendig (wenn wir nicht wollen, uns mit einer Aufgabe einige Stunden zu beschäftigen...). Wir haben hier mit Hilfe von Geogebra folgendes Bild für die beiden Funktionen erzeugt:

Wir sehen, dass die Funktionen einen Schnittpunkt haben. Um diesen Punkt zu berechnen, setzen wir die beiden Funktionen gleich:

g(x)=f(x)0,5ex1 =0,16x20,4x+2,75 

Diese Gleichung lässt sich allerdings auch mit elektronischen Mitteln nicht unbedingt so leicht lösen. Wenn wir aber mit den Werkzeugen von Geogebra nach dem Schnittpunkt der beiden Funktionen fragen, bekommen wir für den x-Wert des Schnittpunkts C: x11,66433. Bis zu diesem Punkt befindet sich oben die Polynomfunktion, danach die Exponentialfunktion. Um die ganze Fläche zu berechnen, müssen wir daher folgende Rechnung machen:

A=2x1(f(x)g(x))dx+x12(g(x)f(x))dx=
Also, bis zum Punkt x1 berechnen wir das Integral der Differenz der Polynomfunktion minus die Exponentialfunktion, danach umgekehrt.
2x1(0,5ex+10,16x20,4x+2,75)dx+
+x12(0,5ex1+0,16x2+0,4x2,75)dx=
[0,5ex+x0,163x30,2x+2,75x]2x1+
+[0,5exx+0,163x3+0,2x22,75x]x12
Bisher haben wir die unbestimmten Integrale berechnet. Wir haben die Konstante nicht geschrieben, da sie sowieso mit der Berechnung wegfallen wird. Jetzt müssen wir die Grenzwerte der Integrale einsetzen und dann berechnen.

(0,5e1,66..+1,66..0,1631,66..30,21,66..2+2,751,66..)
(0,5e(2)+10,163(2)30,2(2)2+2,75(2))+ 
+(0,5e(2)10,163(2)3+0,2(2)22,75(2)) 
(0,5e1,66..1,66..0,1631,66..3+0,21,66..22,751,66..)

Allein diese Rechnung zu betrachten bereitet Kopfschmerzen. Man könnte selbstverständlich das ganze Schritt zum Schritt berechnen, allderdings können wir mit elektronischen Mitteln viel schneller die Antwort berechnen. Wir müssen folgendes eintippen:

21,66433(0,5ex+10,16x20,4x+2,75)dx+
+1,664332(0,5ex1+0,16x2+0,4x2,75)dx

Das Ergebnis sollte ca. 10,96 sein.


Wir haben schon erwähnt, dass wir Minuend und Subtrahend austauschen müssen, falls die Funktionen ihre Stellung ändern (welche oben ist). Ähnlich ist die Situation, wenn wir einfach das Integral einer Funktion berechnen wollen. Die Rolle der zweiten Funktion übernimmt dann die x-Achse (sie ist ja die konstante Funktion y=0). Was passiert, wenn wir das nicht tun und was ist die Bedeutung der beiden Berechnungen? Das können wir mit Hilfe eines einfachen Beispiels verstehen.

Wenn wir das Integral der linearen Funktion im Bild zwischen den Stellen −2 und 2 berechnen, ist das Ergebnis null. Denken wir an einen v-t Diagramm. Das Integral sollte Strecke sein. Die Geschwindigkeit ist links negativ und rechts positiv. Das bedeutet, dass wir unsere Bewegungsrichtung ändern. Wenn wir uns für eine Weile in eine Richtung bewegen und dann für die gleiche Dauer und in der gleichen Weise genau in die Gegenrichtung, dann werden wir am Ausgangspunkt gelangen. Das macht schon Sinn. Die "mittlere" zurückgelegte Strecke ist 0. Allerdings haben wir uns doch bewegt. Wie viel? Um das zu berechnen, müssen wir an der Stelle Null (x=0), wo die Gerade die x-Achse trifft, Minuend mit Subtrahend austauschen.

Ob wir Minuend mit Subtrahend austauschen, hängt daher davon ab, was wir berechnen wollen. Wenn wir allerdings Fläche zwischen zwei Funktionen berechnen wollen, dann müssen wir unbedingt Minuend mit Subtrahend austauschen, da wo es notwendig ist.

Rotationskörper

{{#lsth:Mathematrix:_Werkzeuge/_Links|Rotationskörper}}Hier werden wir erkunden, wie das Volumen eines Körpers berechnet werden kann, der durch die Rotation einer Kurve um einer Achse entsteht.

Nehmen wir hier als Beispiel die Kosinusfunktion im ersten Bild, genauer den Teil zwischen −0,9 und 0,9. Im zweiten Bild ist die Ebene des ersten Diagramms der "Boden", die x-Achse ist rot. Um diese Achse lassen wir die Kurve im zweiten Bild drehen. Dadurch entsteht der Körper im dritten Bild (hier allerdings hohl). Wie können wir das Volumen dieses Körpers berechnen? Gehen wir zurück zur Ebene:

Wir nehmen einen Punkt auf der Kurve und formen einen Rechteck. Die Fläche des Rechtecks ist ungefähr so viel wie die Fläche unter der Kurve, es gibt einen kleinen Teil mehr rechts von der Kurve und einen kleinen Teil weniger links (erstes Bild). Im zweiten Bild sehen wir wieder die Ebene als "Boden" und die rote x-Achse. In den restlichen Bildern sehen wir, wie durch die Drehung des Rechtecks ein Zylinder entsteht, der annähernd das gleiche Volumen hat, wie der entsprechenden Teil des blauen Körpers, der durch die Drehung der Kurve entsteht.

Wir können also die Kurve in mehreren kleinen Teilen teilen und dadurch Rechtecke konstruieren, eine Seite deren auf der x-Achse liegt. Wir Teilen die Kurve so, dass diese Seite immer gleich ist: Δx. In je mehrere Teile wir die x-Achse teilen, desto kleiner wird Δx sein und desto genauer wird die Summe der Volumina der dadurch entstehenden Zylinder so viel wie das Volumen der Rotationskörpers sein:

Das Volumen eines Zylinders ist allgemein die Grundfläche (ein Kreis) mal die Höhe. In diesen Zylindern ist die Höhe Δx, der Radius des Kreises der Grundfläche ist soviel wie y, also wie der Wert der Funktion f(x) zwischen den beiden Rändern des Intervalls Δx (in diesem Beispiel cosx). Wenn wir das Intervall in n Teilen geteilt haben, ist das Volumen jedes Zylinders:

Vn=π(f(xn))2Δx(in diesem Beispiel Vn=πcos2(xn)Δx)

und das ganze Volumen:

V=i=1nVn=i=1nπ(f(xn))2Δx(in diesem Beispiel V=i=1nπcos2(xn)Δx

Für immer größer n wird Δx immer kleiner. Ohne hier mathematische Strenge zu verlangen, können wir schreiben:

limnΔx=dx

Wir können dann die Summe für verschwindendes Δx als Integral "definieren":

V=x1x2π(f(x))2dx

In unserem Beispiel ist das:

V=0,90,9πcos2(x)dx4,357 Einheiten

Rotationsfläche




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