Formelsammlung Mathematik: Lineare Differenzengleichungen

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Differenzengleichungen

Gleichungen mit konstanten Koeffizienten

Matrix-Methode

Eine homogene lineare Differenzengleichung m-ter Ordnung lässt als homogenes lineares System erster Ordnung schreiben. Bei einer inhomogenen linearen Differenzengleichung ist dies unter Verwendung homogener Koordinaten ebenfalls möglich.

Differenzengleichung System erster Ordnung Vektor
xn=axn1+b [xn1]=[ab01][xn11] vn=[xn1]
xn=axn1+bxn2 [xnxn1]=[ab10][xn1xn2] vn=[xnxn1]
xn=axn1+bxn2+c [xnxn11]=[abc100001][xn1xn21] vn=[xnxn11]
xn=axn1+bxn2+cxn3 [xnxn1xn2]=[abc100010][xn1xn2xn3] vn=[xnxn1xn2]

Jede lineare Differenzengleichung lässt sich wie in der Tabelle beschrieben in die Form

vn=Avn1

bringen, wobei die Matrix A nicht von n abhängig ist, sofern die Koeffizienten konstant sind.

Die Lösung ist

vn=Anv0.

Die Matrixpotenz An lässt sich mittels Diagonalisierung/Jordan-Normalform oder dem Satz von Cayley-Hamilton bestimmen.

Bei der Diagonalisierung/Jordan-Normalform mit A=TJT1 gilt An=TJnT1, wobei J die Diagonalmatrix ist oder zumindest aus Jordanblöcken besteht. Die Bestimmung von Jn wird im Abschnitt Matrixfunktionen erläutert.

Nach dem Satz von Cayley-Hamilton gilt z. B. für eine 2×2-Matrix A mit Eigenwerten λ1,λ2 die Formel

An=pA+qE

mit

λ1n=pλ1+q,λ2n=pλ2+q

bzw.

p=λ2nλ1nλ2λ1,q=λ1npλ1.

Im Fall λ1=λ2 gilt p=nλ1n1.

Die allgemeine Theorie hierzu wird im Abschnitt Matrixfunktionen beschrieben.