Analysis: Alternative Herleitung über die Analysis der endlichen Differenzen

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Endlicher Fall

Es sei die Reihe gegeben:

2,5,10,17,26

Der n-te Term dieser Reihe ist gegeben durch n2+1 Nun wie sehen jeweils die Differenzen der jeweiligen Terme aus?

52=3
105=5
1710=7
2617=9

Diese Werte berechnete man in dem man die "differenz" der Terme nimmt. Als Formel ausgedrückt:

ΔAn=An+1An

Für jede Sequenz An. Beispiele:

Δ1=0
Δn=(n+1)n=1
Δn2=(n+1)2+n2=2n+1
Δn3=3n2+3n+1
Δ1n=1n(n+1)

Diese Operation hat nun folgende Eigenschaften:

An+ΔAn=An+1
Δ(A+B)=ΔA+ΔB
ΔcA=cΔA

Der Operator Δ ist Linear. Weiter gibt es die Produktregel:

Δ(AB)=AΔB+BΔA+ΔAΔB
Δ(AB)n=An+1ΔBn+BnΔAn

Beispiele:

Δ(n2n)=(2n+11)=2n
Δ(n22n)=(2n+1)2n+1+n22n=(n2+4n+2)2n

Eine gute Übung ist es die mit den üblichen bekannten Funktionen durchzuführen. Nun ist das wichtigste Resultat das fundamentale Theorem der abgeleiteten Sequenzen. Die Summe der abgeleiteten Sequenzen kann durch die ursprüngliche Sequenz gefunden werden.

k=abΔAk=Ab+1Aa

Durch diese erstaunliche Formel kann man nun eine Summationsformel für jede Sequenz herleiten

n=ab(2n+1)=(b+1)2a2
n=ab(2n)=2k=abn=b(b+1)a(a1)
n=ab2n=22b+12a

Nun ist die zweite Differenz definiert als die differenz der differenzen:

Δ2An=ΔΔAn=(An+22An+1+An)

So das:

ΔAn+Δ2An=ΔAn+1

Dies besagt:

An+2=An+ΔAn+ΔAn+1=An+2ΔAn+Δ2An

Und so weiter für die dritte differenz usw.

Man kann beweisen das wenn zwei Sequenzen:

A0,ΔA0,Δ2A0,Δ3A0,...

gleich haben, dann sind die zwei Sequenzen gleich weil beide nur gleich sein können wenn die ersten n-Terme gleich sind.

Infinitesimaler Fall

Es sei eine Sequenz nun nicht nur an den Punkten 1,2,3 usw. definiert, sondern an einem feinen Gitter wobei die einzelnen Punkte ϵ zwischen einander entfernt liegen, so das der n-te Punkte sich bei nϵ befindet. Alle vorherigen Ideen lassen sich nun leicht übertragen, alles was man machen muss ist nur eine reskalierung um die Länge ϵ. In diesem Fall wird die Sequenz A(n) zu einer Funktion A(x) definiert an allen x Werten. Die abgeleitete Sequenz ist nun gegeben durch

ΔϵA=A(x+ϵ)A(x)

Beispiel:

Δϵx2=(x+ϵ)2x2=2xϵ+ϵ2

Was nur eine reskalierte Version der endlichen Version von n2 ist. Der Punkt ist nun das wenn ϵ klein ist, und ϵ zwei mal kleiner gemacht wird, dann ist auch die abgeleitete Sequenz zwei mal so klein. Es liegt also eine lineare Abhängigkeit vor. Somit kann man schreiben

dfdx=Δfϵ=ΔfΔx

Beispiel:

Δϵ1x=1(x+ϵ)1x=xx+ϵ(x+ϵ)(x+ϵ)x=ϵ(x+ϵ)x

Geteilt durch ϵ

Δϵϵ1x=1(x+ϵ)x=1x2

Die Idee ist hier das ϵ so klein wird, das die Ableitung sich nicht mehr verändert. Formal wird es zu einer Prozedur. Etwas das man durch ϵ berechnen kann wird infinitesimal als das Limit beschreiben bei dem ϵ immer kleiner wird. Die infinitesimale Einheit wird nun mit dx bezeichnet, was eine "rundere" Version von ΔA darstellt. Die Ableitung kann nun berechnet werden von den endlichen Differenzen:

dx2dx=2x+dx=2x

Die zweite Ableitung ist die differenz der differenz:

f'(x)=f(x+ϵ)2f(x)+f(xϵ)ϵ2

Dadurch kann man auch die dritte Differenz definieren und so weiter.

Die Eigenschaften der endlichen Differenzen übertragen sich nur simpel:

ddx(f+g)=f'+g'
ddx(fg)=f'g+fg'

Die Kettenregel ist eine Regel für hintereinander ausgeführte Funktionen

f(g(n+1))=f(g(n)+Δg)

Für endliche Sequenzen stimmt dies nicht. Aber im infinitesimalen Fall

f(g(x+ϵ))=f(g(x)+g'(x)ϵ)=f(g(x))+f'(g(x))g'(x)ϵ

Beispiel:

1xn=1(xn)2nxn1=nxn+1

Weiter hin ist das Integral:

ab f'(x)dx=f(b)f(a)

Das Integral bedeutet einfach

f(x)dx=xf(x)ϵ

Die Summe über x zwischen dem Interval a und b in ϵ kleinen Schritten.

Die Summen für analytische Funktionen können über die Gregory Reihe, oder auch Taylor Reihe genannt, bewiesen werden genau so für inverse Funktionen. <section end=inhalt />