Formelsammlung Statistik/ Zeitreihenanalyse

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Vorlage:Latex IndexKomponentenunterteilung bei Zeitreihen

Mögliche Aufteilung einer Zeitreihe in Komponenten:

  • Trend Q
  • Konjunkturelle Schwankung K
  • Saisonale Schwankung S
  • Restschwankung r

Bei Unabhängigkeit dieser Komponenten kann man ein additives Modell annehmen:

y=Q+K+S+r

Nehmen beispielsweise zyklische Schwankungen mit steigendem Trend zu, könnte ein multiplikatives Modell

yt=QtKtrt

angebracht sein. Variablentransformation durch Logarithmieren

logyt=logQt+logSt+logrt


‘‘‘Regressionsmodell‘‘‘

y^t=a+bt bzw. yt=a+bt+dt (t=1,2,,T;yt=y1,y2,,yT)

mit den Lösungen

b=t=1T(tt)(yty)t=1T(tt)2
=t=1TtytTtyt=1Tt2Tt2
=t=1TtytT(T+1)2y112(T3T)

und

a=ybt
=ybT+12 .

Die Trendwerte Qt sind dann

Qt=y^t=a+bt.

Nichtlinearer Trendverlauf: Lösung über Variablentransformation oder Anwendung eines nichtlinearen Regressionsansatzes

Vorlage:Latex IndexSchätzung der Saisonkomponente

Additives Modell

yt=Qt+St+rt

Nach Schätzung der Trendkomponente Qt bleibt noch die Abweichung

dt=ytQt

und

dt=St+rt

dt: trendbereinigter Zeitreihenwert

Bestimmung der saisonalen Komponente St über Fourieranalyse oder (einfacher)

Bildung des arithmetischen Durchschnitts aller Werte dt, die die gleiche Saison betreffen,

als Schätzung für die saisonale Komponente. Dann bleibt die nichterklärte Restschwankung

rt=ytQtSt

Prognose für den Zeitpunkt T+k (mit St als Wert in der Saison T+k)


y^T+k=QT+k+ST+k,

Vorlage:Latex IndexSchätzung der glatten Komponente mit gleitenden Mittelwerten

Lässt sich die Trendkomponente des Zeitreihenmodells offensichtlich durch keine funktionale lineare oder

nichtlineare Beziehung darstellen, kann man eine glatte Komponente mit Hilfe gleitender Mittelwerte bestimmen.

Vorlage:Latex Indexeinfacher gleitender Mittelwert

Beispiel: Mittelwert dritter Ordnung:

Yk=13(Yk1+Yk+Yk+1)=13i=k1k+1Yi

Die Ordnung des Mittelwerts sollte so gewählt werden, daß möglichst genau eine Periode umfasst wird.

Zur Prognose über den Beobachtungszeitraum hinaus sind gleitende Mittelwerte bedingt geeignet,

da die Randwerte der Zeitreihe nicht geschätzt werden.

Vorlage:Latex Indexgewichteter gleitender Mittelwert

Beispiel: Mittelwert dritter Ordnung mit z.B. w1=14,w2=12,w1=12,iwi=1

Yk=w1Yk1+w2Yk+w3Yk+1

Vorlage:Latex IndexExponentielle Glättung

Gewichtung durch den Glättungsfaktor α mit 0α1:

Geglätteter Schätzwert y*t als gewichteter Durchschnitt aus dem aktuellen Zeitreihenwert yt

und dem Schätzwert der Vorperiode y*t-1 (y*0 geeignet wählen):

yt*=αyt+(1α)yt1*.

Auflösung der Rekursivität:

yt*=αyt+α(1α)yt1+α(1α)2yt2+...+α(1α)t1y1+(1α)ty0.

Für die Wahl des Glättungsfaktors wird häufig 0,2 bis 0,3 empfohlen. Man kann aber auch mit Hilfe der Regressionsanalyse den Glättungsfaktor schätzen.


Vorlage:Latex IndexExponentielle Glättung bei trendbehafteten Werten

Bei Trend werden die Zeitreihenwerte systematisch unter- bzw. überschätzt. Abhilfe bieten ggf. gleitende Durchschnitte zweiter Ordung.

Die bereits einmal geglätteten Werte erneut einer Glättung unterzogen. Man erhält den Schätzwert y**, der sich analog zu oben berechnet aus

yt**=αyt*+(1α)yt1**

Für einen brauchbaren Prognosewert für Periode t+1 muss man dann bestimmen

y^t+1=2yt*yt1** .