Mathe für Nicht-Freaks: Gleichungen: Umformungen

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Gleichungen sind Aussagen oder Aussageformen, die die Gleichheit zwischen zwei Termen ausdrücken. Die allgemeine Form von Gleichungen ist

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wobei T1 und T2 Terme sind.

Ungleichungen machen vergleichende Aussagen über zwei Terme. Hier steht an der Stelle des Gleichheitszeichens = eines der Ordnungsrelationen , , < oder >.

Umformungen

Durch Umformungen kann eine Gleichung T1=T2 in eine neue Gleichung S1=S2 umgeformt werden. Dabei muss gelten, dass immer dann, wenn T1=T2 erfüllt ist, zwangsläufig auch die Gleichung S1=S2 erfüllt sein muss. Man schließt also aus der Annahme der Gleichung T1=T2 auf die neue Gleichung S1=S2.

Eine Gleichungsumformung von T1=T2 nach S1=S2 ist also nichts anderes als die Implikation T1=T2S1=S2, welche wahr sein muss (also eine Tautologie sein muss).

Ein Beispiel: Immer dann, wenn 2x=8 ist, ist (2x)2=64 (es ist 2x=8(2x)2=64). Damit kann die Gleichung (2x)2=64 aus der Gleichung 2x=8 geschlossen werden beziehungsweise 2x=8 in (2x)2=64 umgeformt werden.

Ein häufiges Problem ist das Separieren/Isolieren („auf eine Seite bringen“) einer Variablen aus einer Ausgangsgleichung. Hier hat man eine Ausgangsgleichung mit mindestens einer Variablen gegeben, von der man weiß, dass sie erfüllt sein muss (Beispiel: 3s+t=st). Nun möchte man wissen, welche Werte eine bestimmte Variable (in Abhängigkeit der anderen Variablen) annehmen kann, sodass die Ausgangsgleichung mit diesen Werten erfüllt ist (Welche Werte für s erfüllen die Ausgangsgleichung 3s+t=st?). Hier kann man schrittweise die Ausgangsgleichung in andere Gleichungen umformen, bis man eine Gleichung erhält, in der die gewünschte Variable auf einer Seite separiert ist. So können wir 3s+t=st folgendermaßen nach s umformen:

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Insgesamt haben wir so die Implikation 3s+t=sts=t bewiesen. Wir wissen damit, dass immer dann, wenn 3s+t=st ist, auch die Gleichung s=t erfüllt sein muss. Doch haben wir damit auch bewiesen, dass unter der Annahme von s=t die ursprüngliche Ausgangsgleichung 3s+t=st erfüllt ist?

Nein, dies haben wir nicht. Genauso, wie Implikationen im Allgemeinen nicht umkehrbar sind, sind auch Gleichungsumformungen im Allgemeinen nicht umkehrbar. So ist 2x=8(2x)2=64 eine nicht umkehrbare Gleichung. Es ist also (2x)2=642x=8.

Mathe für Nicht-Freaks: Vorlage:Frage

Oben haben wir gezeigt, dass 3s+t=st in s=t umformbar ist, aber noch nicht, dass aus s=t auch immer die Gleichung 3s+t=st folgt. Dies müssen wir nachholen (obige Umformung in umgekehrter Reihenfolge, da jeder Einzelschritt umkehrbar ist):

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Als Quintessenz dieses Abschnitts solltest du dir merken:

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Äquivalenzumformungen

Oben hast du gesehen, dass nicht alle Gleichungsumformungen umkehrbar sind. Deswegen werden all diejenigen Umformungen, die umkehrbar sind, unter dem Begriff Äquivalenzumformung zusammengefasst. Äquivalenzumformungen sind also diejenigen Umformungen T1=T2S1=S2, bei denen auch die Umkehrung S1=S2T1=T2 erfüllt ist. Es gilt so insgesamt die Äquivalenz T1=T2S1=S2 (daher der Name „Äquivalenzumformung“).

Wir können die Lösungen für s aus der Gleichung 3s+t=st direkt durch Äquivalenzumformung gewinnen (und sparen uns so den sonst notwendigen Rückweg):

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