MathGymOS/ Analysis/ Komplexe Zahlen/ Radizieren in C

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Wir haben im vorhergehenden Kapitel die Kreisteilungsgleichung kennen gelernt. Die Lösungen der Kreisteilungsgleichung stellen dabei nichts anderes dar als die n-te Wurzel einer komplexen Zahl. Wir haben gesehen, dass es auf Grund der Periodizität der trigonometrischen Funktionen genau n Lösungen für die n-te Wurzel gibt. Diese Lösungen lassen sich wie folgt berechnen:

zn=1zk=cis(360nk)wobeik=0,1,2,,n1

Für den allgemeinen Fall können wir diese Formel aber nicht heranziehen. Wir können jedoch eine Beziehung für den allgemeinen Fall aus diesem Spezialfall und einem Beispiel herleiten:

z2=4cis(60)

Die erste Lösung lautet

z0=4cis(602)=2cis(30)

was eigentlich nur die Umkehrung des Satzes von Moivre ist. Es wurde die n-te Wurzel (in diesem Fall ist n=2) des Betrages gezogen und das Argument wurde durch n geteilt anstatt mit n multipliziert. Die zweite Lösung dieser Gleichung findet man durch folgende Überlegung: Das Argument der zweiten Lösung unterscheidet sich um x vom Argument der ersten Lösung. Die zweite Lösung im Quadrat ergibt 4cis(60) oder 4cis(360j+60) (j ist eine ganze Zahl). Diese beiden Ausdrücke sind gleichwertig aus Überlegungen die wir schon im vorherigen Kapitel angestellt haben. In Gleichungen lautet dieser Ansatz

z12=4cis(30+x)2=4cis(2(30+x))=4cis(60+360j)

Um das x zu finden müssen wir nur die Argumente betrachten. Zuerst wählen wir j=0:

4cis(2(30+x))=4cis(60)
2(30+x)=60x=0

Das ist eine triviale Lösung weil uns dieses Ergebnis wieder das erste Ergebnis liefert, also 30°. Wenn wir aber j=1 setzen finden wir auch die zweite Lösung:

2(30+x)=60+360=420x=180

Somit erhalten wir

z1=2cis(30+180)=2cis(210)

Dieses Verfahren können wir nun leicht verallgemeinern. So sieht die allgemeine Gleichung aus:

zn=rcis(φ)

Den ersten Lösungswinkel finden wir wie im Beispiel:

φ0=φn

Die anderen Lösungen finden wir wiederum durch den gleichen Ansatz wie im Beispiel:

n(φ0+φk)=φ+360kφk=φ+360knφ0=φ+360knφn=360nk

Der letzte Ausdruck sieht genau so aus wie im Spezialfall. Wenn wir diesen Ausdruck in den allgemeinen Ansatz setzen finden wir folgende Formel zur Berechnung der n-ten Wurzel:

zk=rncis(φn+360nk)wobeik=0,1,2,,n1


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