Beweisarchiv: Algebra: Moduln: freie Moduln sind projektiv

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Beweisarchiv: Algebra: TOPNAV

Voraussetzung

Sei F ein freier R-Modul.

Behauptung

F ist projektiv.

Beweis

Für beliebige R-Moduln M,N seien Homomorphismen h:FN und f:MN gegeben, wobei f surjektiv sei.

Ziel ist es, ein g:FM zu konstruieren, so dass fg=h ist.

F ist frei und hat deshalb eine Basis, welche wir als B bezeichnen. (B kann endlich oder unendlich sein.) Für jedes bB ist die Menge f1(h(b))={xM:f(x)=h(b)} nichtleer, weil f surjektiv ist. Die Familie

S=(f1(h(b)))B

ist eine Familie von nichtleeren Mengen, indiziert durch B.

Auf Grund des Auswahlaxioms gibt es also eine Auswahlfunktion k von B zu S, welche für jedes bB ein k(b)f1(h(b)) „auswählt“ . Weil B eine Basis ist, hat jedes Element xF eine eindeutige Darstellung als eine endliche Linearkombination von B-Elementen:

x=bBrbb,

wobei die rb Elemente aus R sind und nur endlich viele von null verschieden sind. Man setze jetzt

g(x):=bBrbk(b).

Es verbleibt nur zu zeigen, dass g ein Modulhomomorphismus ist und dass wirklich fg=h gilt. Doch ist

(fg)(b)=f(g(b))=f(k(b))=h(b)

für jedes bB, weil k(b) der Menge f1(h(b)) angehört. Die Behauptungen folgen nun, entweder mittels direkter Verifikation oder aus den universellen Eigenschaften der Basis eines Moduls.

Literatur

Günter Scheja, Uwe Storch: Lehrbuch der Algebra Teil 1 bis 3. Teubner-Verlag.