Beweisarchiv: Gewöhnliche Differentialgleichungen: Eindeutigkeitstheorie: Lokale Lipschitz-Stetigkeit

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Anfangswertprobleme zu nichtlineare Differentialgleichungen y(x)=F(x,y(x)) für stetiges F müssen nicht immer eindeutig lösbar sein. Unter zusätzlicher Annahme der lokalen Lipschitz-Stetigkeit von F in der zweiten Variablen kann man jedoch Eindeutigkeit garantieren, und diese Voraussetzung ist in der Praxis meistens gegeben. Dies begründet die Bedeutung des folgenden Eindeutigkeitskriteriums:

Eindeutigkeitssatz bei lokaler Lipschitz-Stetigkeit

Es sei 𝕂{,}, G×𝕂n, (a,y0)G und F=F(x,y):G𝕂n stetig sowie lokal Lipschitz-stetig bezüglich der zweiten Variablen. Dann besitzt das Anfangswertproblem  y=F(x,y),y(a)=y0 höchstens eine Lösung yC1([a,b);𝕂n).

Beweis

Es seien y1,y2:[a,b)n zwei Lösungen des Anfangswertproblems  y=F(x,y),y(a)=y0 und β(a,b) beliebig. Da

K:={(x,y)[a,β]×𝕂n | x[a,β], y{y1(x),y2(x)}}

kompakt ist, gibt es ein L0 mit

F(x,y)F(x,z)Lyz

für alle (x,y),(x,z)K. Für die Differenz d(x):=y1(x)y2(x) gilt die Integralungleichung

d(x)=[y1(x)y1(a)][y2(x)y2(a)]=ax[F(s,y1(s))F(s,y2(s))]dsaxF(s,y1(s))F(s,y2(s))dsLaxy1(s)y2(s)ds=Laxd(s)ds .

Die Grönwall'sche Ungleichung impliziert d0.

Siehe auch