Physik Oberstufe/ Elektrizitätslehre/ Induktion: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 21. April 2021, 21:23 Uhr

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Der im Magnetfeld bewegte Leiter

Lorentzkraft und Induktion

Physik Oberstufe: Vorlage:Experiment-Box

Leite ein Formel zur Berechnung der Induktionsspannung Uind ab. Es gilt:

FL=evB
Fel=eE=eUindd

Die Elektronen werden so lange verschoben, bis diese beiden Kräfte im Gleichgewicht sind. Dann gilt:

FL=Fel
evB=eE=eUindd

Physik Oberstufe: Vorlage:Hervorhebung

Energieerhaltung

Induktionsstrom durch einen im Feld bewegten Leiter.
Fließt ein Strom, so wirkt die Lorentzkraft entgegen der Bewegungsrichtung.

Physik Oberstufe: Vorlage:Experiment-Box

Für die elektrische Leistung P gilt:

Pel=UindI,

für die mechanische Leistung:

Pmech=ΔWΔt=FmΔxΔt=FmΔxΔt=Fmv.

Wenn man nun für die magnetische Kraft Fm auf den Leiter:

Fm=dIB

einsetzt und für die Induktionspannung Uind:

Uind=dvB

verwendet, so sieht man, dass

Pel=Pmech

ist. Die mechanisch aufgebrachte Leistung wird vollständig in elektrische Leistung umgesetzt.

Das Induktionsgesetz im allgemeinen Fall

Eine Änderung des magnetischen Flusses in der linken Spule induziert einen Strom in der rechten Spule.

Physik Oberstufe: Vorlage:Experiment-Box Unsere Erklärung mit der Lorentzkraft ist nicht anwendbar, da sich weder Magnet noch Spule bewegen. Wie können wir dieses Experiment erklären? Allen drei Experimenten ist gemeinsam, dass die Induktionsspannung auftritt, wenn sich das Feld im Innern der Spule ändert. Gesucht ist ein Induktionsgesetz, das alle drei Fälle erfasst. Idee: Es ändert sich der magnetische Fluss Φ, definiert als:

Φ:=BA

Eine Änderung des magnetischen Flusses Φ induziert eine Spannung. Probe am ersten Experiment (bewegte Leiterschleife):

Uind=dvB=dΔsΔtB=dΔsΔtB=ΔAΔtB=ΔΦΔt

Im allgemeinen Fall gilt mit der Windungszahl n (eine Begründung des Vorzeichens erfolgt später mit der Lenzschen Regel):

Physik Oberstufe: Vorlage:Hervorhebung


Aufgabe: Eine Leiterschleife wird durch ein magnetisches Feld bewegt.


Wechselspannung

Sinusförmige Wechselspannung.
1 = Amplitude, auch Scheitelwert
2 = Spitze-Tal-Wert
3 = Effektivwert
4 = Periodendauer
Eine Leiterschleife dreht sich im Magnetfeld.

Physik Oberstufe: Vorlage:Experiment-Box

Idee: Die Fläche des Rähmchens senkrecht zu den Feldlinien ist relevant (“wirksame Fläche”).
Für diese gilt:

An=Acosφ(t)=lbcosφ(t).

Für den Winkel φ(t) gilt mit der konstanten Winkelgeschwindigkeit ω:

φ(t)=ωt.

Für den magnetischen Fluss durch das Rähmchen erhalten wir:

Φ(t)=BAn=Blbcosφ(t)=Blbcos(ωt).

Beschreiben wir die Fläche und ihre Orientierung im Raum durch einen Vektor A, der den Betrag des Flächeninhalts |A|=A=bl und die Richtung der Flächennormalen hat, so können wir in Vektorschreibweise den magnetischen Fluss Φ auch schreiben als:

Φ=BA=|B||A|cosφ,

mit dem Winkel φ zwischen den Vektoren B und A.

Die Induktionsspannung an n Windungen ist dann:

Uind=nΦ˙(t)=nBlb[cos(ωt)]=nBlbω=:U^indsin(ωt).

Die maximale Induktionsspannung (Amplitude) der Wechselspannung bezeichnet man als U^ind.


Aufgabe: Eine Leiterschleife dreht sich im magnetischen Feld.


Die Lenzsche Regel

Das Prinzip der Lenzschen Regel: Ändert sich der magnetische Fluss, so wird er von einem elektrischen Wirbelfeld E umgeben, das, wenn möglich, einen der Flussänderung entgegenwirkenden Strom erzeugt.

Datei:21. Ленцово правило – прстен 01.ogv Datei:20. Валтенхофеново правило.ogv Frage: Welche Richtung hat ein aufgrund der Induktionsspannung Uind fließender Induktionsstrom?
Lösung: Er ist so gerichtet, dass die magnetische Kraft Fm die Bewegung bremst ( Energieerhaltung).

Physik Oberstufe: Vorlage:Hervorhebung

Physik Oberstufe: Vorlage:Experiment-Box ToDo Bilder/Skizzen

Selbstinduktion

Zeitverläufe zur Animation.
Animation: Selbstinduktion im Gleichstromkreis, nach dem Schließen des Tasters leuchtet S2 etwas später auf als S1.

Induktivität L einer langen Spule

Physik Oberstufe: Vorlage:Experiment-Box

Leite eine Formel für die Selbstinduktionsspannung einer langen Spule her. Es gilt:

Uind=nΦ˙=nAB˙.

Mit der Formel für das magnetische Feld im Innern einer langen Spule:

B=μ0μrnI(t)l

folgt:

Uind=nAμ0μrnI˙(t)l=n2Aμ0μrl=:LI˙(t)=LI˙(t).

Dabei ist L:=μ0μrn2Al die Eigeninduktivität der langen Spule. L hängt nur von der Bauart der Spule ab. Die Einheit der Eigeninduktivität L ist:

[L]=m2VsAm2=VsA=HHenry.

Jede Spule hat eine charakteristische Eigeninduktivität L.

Einschalten einer Spule

Einschalten der Spule.

Im Folgenden bestimmen wir den zeitlichen Verlauf des Stroms I(t) beim Einschalten einer Spule. Nach Anwendung der Maschenregel erhält man:

U0=URi+UL=RiI(t)+LI˙(t).

Daraus ergibt sich die Differentialgleichung (DGL) für I(t):

I˙(t)=U0RiI(t)L.

Gesucht ist die Funktion I(t), die diese Differentialgleichung erfüllt. Außerdem muss im Moment des Einschaltens t=0 die Anfangsbedingung erfüllt sein:

I(0)=0.

Die schon daraus folgende Gleichung erlaubt die Induktivität einer Spule experimentell aus der Steigung von I(t) für t=0 zu bestimmen:

I˙(0)=U0RiI(0)L=U0LL=U0I˙(0).

Nach hinreichend langer Zeit ändert sich der magnetische Fluss und damit I(t) nicht mehr und es fließt dann der maximale Strom I():

I˙()=0I()=U0Ri.

Die gesuchte Lösung der DGL lautet: Physik Oberstufe: Vorlage:Hervorhebung

Ausschalten einer Spule

Ausschalten der Spule.

Beim Ausschalten fließt aufgrund der Selbstinduktion der Spule der Strom nach dem Ausschalten weiter. Wir leiten ihn über einen Schutzwiderstand Rv. Durch Anwendung der Maschenregel erhält man wieder eine Differentialgleichung (DGL):

0=URv+URi+UL=(Rv+Ri)=:RI(t)+LI˙(t),
I˙(t)=RLI(t).

Im Moment des Ausschaltens t=0 gilt mit der Anfangsbedingung:

I(0)=U0Ri

die Beziehung:

I˙(0)=RLI(0)=RLU0Ri.

Die für t=0 an Rv anliegende (Induktions-) Spannung ist:

URv=RvI(0)=RvU0Ri=RvRiU0.

Man beachte, dass für RvRi diese Spannung viel größer als U0 ist.

Die Lösung der DGL für den Ausschaltvorgang lautet: Physik Oberstufe: Vorlage:Hervorhebung

Physik Oberstufe: Vorlage:Hervorhebung

Energie magnetischer Felder

Welche Energie ist in einer stromdurchflossenen Spule gespeichert? Wir betrachten die Leistung, die nach dem Ausschalten (also dem Abtrennen der Spannungsquelle) umgesetzt wird:

P(t)=Uind(t)I(t)=LI˙(t)I(t).

Wir integrieren diese Leistung P(t), um die gesamte, der Spule entstammende Energie zu bestimmen:

W=0LI˙(t)I(t)dt=L20ddt(I(t)2)dt=L2[I(t)2]0.

Zum Zeitpunkt t=0 fließt der Strom I=I(0), der dann exponentiell abfällt, d.h. I()=0. Die Spule speichert also insgesamt die Energie: Physik Oberstufe: Vorlage:Hervorhebung Diese Energie sitzt im magnetischen Feld der Spule. Wenn wir für L die Formel der langen Spule einsetzen und den Strom durch die magnetische Feldstärke B ausdrücken sowie für das Volumen der Spule V=Al verwenden, ergibt sich:

Wmag=12n2Aμ0μrlI2=n2Aμ0μr2l(lBμ0μrn)2=AlB22μ0μr=B22μ0μrV

Für die Energiedichte des magnetischen Feldes ρmag=WmagV erhält man: Physik Oberstufe: Vorlage:Hervorhebung


Aufgabe: Herleitung durch Integration von P=UI=RI2.


Vorlage:Clear