Mathematik: Analysis: Stetigkeit: Umgebungsstetigkeit: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 6. Oktober 2011, 10:51 Uhr

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1. Umgebungsstetigkeit

Bei der numerischen Berechnung von Funktionswerten f(a) ist man häufig auf Näherungswerte x für den Argumentwert a angewiesen wie z. B. bei a=3, die man aber je nach Bedarf beliebig nahe bei a wählen kann. Das hat jedoch zur Folge, dass eine Abweichung vom Argumentwert im Allgemeinen eine mehr oder weniger große Abweichung vom zugehörigen Funktionswert nach sich zieht. In praktischen Fällen wird jedoch die zugelassene Abweichung vorgeschrieben sein, und zwar dadurch, dass man eine positive reelle Zahl ε vorgibt, die festlegt, wie weit der Näherungswert f(x) sich vom Funktionswert f(a) nach "oben" bzw. nach "unten" unterscheiden darf:

(1)|f(x)f(a)|<ε.

Dann stellt sich aber sofort die Frage, ob man die Abweichung des Näherungswertes x von der Stelle a so eingrenzen kann, dass die Forderung (1) erfüllt wird. Es müsste dazu eine positive reelle Zahl δ so angebbar sein, dass für jedes x aus der Definitionsmenge Df von f mit

(2)|xa|<δ

die Ungleichung (1) gilt. Diese Eigenschaft, die für eine näherungsweisige Berechnung von Funktionswerten wesentlich ist, fasst man in folgende


Definition - (lokale) Stetigkeit
Eine Funktion f:Df heißt stetig an der Stelle (oder kurz: bei) a genau dann,
wenn aDf und zu jedem reellen ε>0 ein reelles δ>0 existiert, so dass für alle xDf gilt:
|xa|<δ|f(x)f(a)|<ε.


Es sei hier auf eine besondere Konsequenz aus dieser vorstehenden Definition hingewiesen, nämlich dass jede Funktion, deren Definitionsmenge nur aus isolierten Punkten besteht, stetig ist; denn die Ungleichung |xa|<δ ist für eine isoliert in Df liegende Stelle bei hinreichend kleinem δ>0 nur für aDf erfüllbar, und damit hat man dann die trivialerweise erfüllte Ungleichung |f(a)f(a)|<ε. Somit sind insbesondere alle Folgen stetige Funktionen!

Als eine weitere Konsequenz aus der Definition der (lokalen) Stetigkeit ergibt sich, dass f bei a nicht stetig ist, falls aDf. In einem solchen Fall aber a "Unstetigkeitsstelle" zu nennen, wäre nicht angebracht; denn eine Funktion kann eine Eigenschaft nur an solchen Stellen haben, an denen sie auch definiert ist. Deshalb legt man fest:

a heißt Unstetigkeitsstelle von f genau dann, wenn aDf und f nicht stetig bei a ist.


Definition - (globale) Stetigkeit
Eine Funktion f:Df heißt (global) stetig genau dann, wenn sie an jeder Stelle aDf stetig ist.


Die Menge U(a)={x|x|xa|<δ} stellt eine Umgebung von a dar und die Menge V(f(a))={f(x)|xDf|f(x)f(a)|<ε} eine Umgebung von f(a). Beachtet man, dass jetzt f(U(a))={f(x)|xDfU(a)} ist (und nicht gleich f(U(a))={f(x)|xU(a)}; denn f bildet nur diejenigen Elemente von U(a) ab, die auch zu Df gehören), so kann man die Definition der (lokalen) Stetigkeit mittels des Umgebungsbegriffes umformulieren.


Satz - Umgebungskriterium für (lokale) Stetigkeit
Eine Funktion f:Df ist stetig an der Stelle a genau dann, wenn aDf und
zu jeder Umgebung V(f(a)) von f(a) eine Umgebung U(a) von a existiert, so dass f(U(a))V(f(a)) ist.