Praktikum Anorganische Chemie/ Saurer Aufschluss: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 21. März 2020, 13:52 Uhr

Der saure Aufschluss wird verwendet um basische oder amphotere Metalloxide, vor allem Eisen(III)-oxid Fe2O3, Chrom(III)-oxid Cr2O3 und Aluminiumoxid Al2O3, aufzuschließen.

Durchführung

Die Substanz wird mit der sechsfachen Menge Vorlage:W verrieben und bei so niedriger Temperatur wie möglich (s.u.) in einem Nickel- oder Platintiegel(!) geschmolzen. Porzellantiegel sind ungeeignet, da das Reagens Aluminium aus dem Porzellan löst und die Analyse verfälschen kann. Die Reaktion ist beendet, sobald aus der klaren Schmelze Schwefeltrioxid als weißer Nebel zu entsteigen beginnt. Der Schmelzkuchen wird in verdünnter Schwefelsäure gelöst. Zum Aufschluss von Aluminiumoxid kann der Schmelzkuchen auch in verdünnter Natronlauge gelöst werden (Bildung von Tetrahydroxyaluminat). Der entstandene Komplex kann durch Säure als Aluminiumhydroxid gefällt werden.

Erklärung

Das eigentliche Aufschlussreagens ist das in der Hitze entstehende Kaliumdisulfat und das sich daraus entwickelnde Schwefeltrioxid. Bei ca. 250 °C bildet sich zunächst aus Kaliumhydrogensulfat Kaliumdisulfat (Pyrosulfat):

2 KHSO4 K2S2O7+ H2O

Kaliumdisulfat zersetzt sich bei höheren Temperaturen in Kaliumsulfat und Schwefeltrioxid:

 K2S2O7 K2SO4+ SO3

Aufschluß von Eisen(III)-oxid:

 Fe2O3+6 KHSO4Fe2(SO4)3+3 K2SO4+3 H2O